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NPG - Neue Photographische Gesellschaft m.b.H.

Neue Photographische Gesellschaft m.b.H.
Siemensstraße 27
Berlin - Steglitz
 
Gegründet: 1894
Gründer: Arthur Schwarzer
Geschlossen: 1948
Deutschland

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Geschichte

Das Unternehmen wurde am 5. Juli 1894 in Schöneberg von Arthur Schwarzer gegründet. Seinen Sitz hatte es in der Sebastianstraße, später in der Siemensstraße. Sie war eine der bekanntesten und größten Betriebe in der Produktion von Ansichtskarten, Fotografien und Stereophotos. Die NPG machte sich durch die Weiterentwicklung lichtempfindlicher Bromsilberpapiere bei deren Verwendung im Rotationsverfahren und bei der Erforschung von Grundlagen der Farbphotographiem verdient. Bei der Erfindung der Kilometer-Photographie wurde in der NPG erstmals Fotopapier in Rollenform eingesetzt und somit die Massenherstellung von Fotografien erheblich vereinfacht. Die „Kilometerphotographie“ machte es möglich, dass an einem Tag mehr als 40.000 Karten hergestellt werden konnten.Automatisch arbeitende Belichtungs- und Entwicklungsmaschinen beschleunigten das Verfahren und lösten die Fotoherstellung mit Hilfe von Glasplatten ab. Die Grundlagen der Farbfotografie wurden durch den Chemiker Rudolf Fischer und seinen Mitarbeiter Hans Sigrist in den Jahren 1910 bis 1912 in den Laboratorien der NPG entwickelt.
1899 fand die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft statt. Dies führte zu einem Aufschwung der NPG mit Tochterunternehmen in London, Paris, Rom und New York. 1904 verfügte sie über 650 Angestellte, später mehr als 1000.
Die große Produktpalette von Postkarten und Fotodrucken in Schwarz-Weiß und koloriert verschafften der NPG auch über die Grenzen Berlins hinaus einen Namen. Kaiser Wilhelm II bedankte sich bei der NPG in einem gesonderten Schreiben für die große Zahl der Kaiserbilder, welche in Schulen, Kasernen und öffentlichen Gebäuden hingen.
Die überregionalen Erfolge der Neuen Photographischen Gesellschaft waren vor allem Arthur Schwarz zu verdanken. Er bereiste 60 Städte in 75 Tagen, unter anderem in Kanada, Mexiko, Russland, Griechenland, Italien und Frankreich, wo er Kontakte knüpfte und Erfahrungen und Kenntnisse erwarb. Diese Reisen waren die Grundlage für die Gründung von Tochterunternehmen 1890 in London und 1892 in New York.
1912 zog sich Arthur Schwarz von seinen leitenden Stellen zurück, da die Konkurrenz ihm und der Firma zu schaffen machte. Durch den Ersten Weltkrieg wurden die internationalen Geschäftsbeziehungen zerstört, so dass die Fabrikation im Winter 1921/22 an der Siemensstraße eingestellt wurde.
Anfang 1920 übergab NPG den Alleinvertrieb der Stereofotos und Betrachter an die BING- Werke in Nürnberg.
Unter dem Namen NPG wurde die Neue Photographische Gesellschaft von der Dresdner Firma „Mimosa“ als Tochter übernommen und bis 1948 weitergeführt.
Auf dem Gelände siedelte sich u. a. zwischen Oktober 1932 bis April 1933 das Dessauer Bauhaus unter Mies van der Rohe an.

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