Technical Terms (in German)
Dreidimensionale Bilder. Heute weit verbreiteter Begriff für Stereoskopische Bilder.
Der Mensch nimmt wegen des zwischen beiden Augen liegenden Abstands gleichzeitig zwei leicht voneinander abweichende Bilder wahr. Diese werden im Gehirn zu einem plastischen Bild zusammengefügt. Erst durch ein Sehen mit beiden Augen können wir die Tiefe im Raum erleben. In einen 3-D- Bild oder Stereobild werden zwei etwas unterschiedliche Bilder nebeneinander gelegt. Üblicherweise werden diese Bilder mit einer Stereokamera gleichzeitig über 2 Objektive aufgenommen, die in etwa den Abstand des menschlichen Auges haben.
Um nun diese beiden Bilder wieder als ein Bild sehen zu können, bedient man sich eines Stereoskops. Auch bei anderen 3D-Verfahren, die dasselbe optische Prinzip der Verschmelzung von zwei nebeneinander liegenden Bildern nutzen, wird ein Hilfsmittel wie z.B. eine Spezialbrille benötigt.
Anaglyph = gr.: aná = gemäß, entsprechend umstellen; glypte = geschliffener Stein
Jeweils ein linkes und ein rechtes Stereobild werden in zueinander komplementären Farben eingefärbt (z.B. rot- grün). Beide Bilder werden übereinander gelegt.
Um diese übereinander gelegten Bilder bei der Betrachtung den Augen wieder getrennt zuführen zu können, werden Brillen mit entsprechenden Farbfiltern verwendet (Rot- Grün- Brille). Der rote Filter läßt nur rotes Licht passieren und absorbiert das grüne Licht, umgekehrt läßt der grüne Filter nur das grüne Licht durch und absorbiert das rote Licht. Dadurch wird für das linke Auge nur eines der übereinander dargestellten Bilder dargestellt, für das rechte Auge das andere Bild. Damit erfolgt eine Trennung der beiden übereinander gelegten Bilder und ein räumlicher Eindruck kann ähnlich einem Stereoskop mit nebeneinander liegenden Bildern erzeugt werden. Diese Darstellung ist jedoch deutlich platzsparender und stellte auch den ersten Einzug des 3D- Spielfilmes in den Kinos dar.
Erfunden 1853 von den deutschen Mathematiker Wilhelm Rollmann.
Anamorphose = gr.: aná = gemäß, entsprechend umstellen; morphe = Gestalt, Form
Veränderte oder verzerrte Darstellungen werden erst nach einer Entzerrrung, z.B. durch eine Betrachtungswinkelveränderung oder durch Hilfsmittel wie z.B. ein geometrischer Spiegelkörper oder ein Prisma in eine entzerrte und erkennbare Darstellung umgewandelt.
Die erste bekannte Anamorphose stammt von Leonardo da Vinci. Es handelte sich um eine wolkenähnliche Zeichnung, die beim schrägen Beschauen als ein Kinderkopf 'entzerrt‘ wahrgenommen werden konnte. Um 1630 wurden die Anamorphosen durch Mönche eines Minoritenordens in Frankreich erstmals wissenschaftlich untersucht.
Ab dem 18. Jahrhundert wurden Anamorphosen im großen Umfang als optisches Spielzeug in den Haushalten verwendet.
Auch heute noch werden Anamorphosen im Alltag verwendet, so sind Fahrbahnaufschriften oft so angelegt, dass sie auf den speziellen Blickwinkel des Autofahrers abgestimmt sind.
Anorthoskop =gr.: anorthô = berichtigen, skopeô = schauen, sehen
Das Anorthoskop besteht aus zwei rotierenden Scheiben, die auf einer gemeinsamen Achse befestigt sind. Während auf der - vom Betrachter aus gesehen - hinten liegenden Scheibe eine anamorphotische Zeichnung dargestellt ist, weist die davor liegende Scheibe vier kreuzförmig angeordnete Schlitze auf. Beim Drehen kann man die Darstellung durch die Schlitze entzerrt wahrnehmen. Die Scheibe mit der anamorphotischen Zeichnung muss sich hierbei in der entgegengesetzten Richtung und mit 4-facher Geschwindigkeit zur vorderen Schlitzscheibe drehen. Das verzerrte Bild wird dann stehend und entzerrt dargestellt. Beide Scheiben werden über eine gemeinsame Handkurbel gedreht.
Das Anorthoskop wurde 1828 von Joseph Plateau entwickelt, jedoch erst 1836 in Frankreich hergestellt und verkauft.
Siehe auch - Anamorphose
Anthropomorph: gr.: anthropos = Mensch; zoe = Leben; morphein = Gestalt annehmen
Bilder mit gemalten Naturdarstellungen in dem Menschen oder Tierdarstellungen versteckt sind, die durch eine 90°- Drehung erkannt werden. Hierbei wird auch der Begriff Zoemorphe Landschaftsbilder verwendet, wenn es sich um Tierdarstellungen handelt.
Erstmals im 17. Jahrhundert bekannt geworden. Es sind die frühen Werke von Matthäus Merian und Johann Martin Will zu benennen.
Bezeichnung für die Bauform einer doppelten Laterna Magica zur Projektion von Nebelbildern
Englische Bezeichnung - biunial lantern
Die beiden Projektoren standen entweder neben- oder übereinander, wobei durch wechselseitiges Ein- und Ausschalten, oder Auf- und Abblenden der Projektoren ein Wechsel durch langsames Überblenden der beiden Glassdias erreicht wurde.
Siehe auch - Laterna Magica
Siehe auch - Nebelbilder
In der Zeit des Biedermeier sind Freundschafts- und Glückwunschkarten sehr beliebt die sich speziell mit den Themen Treue, Liebe und Freundschaft beschäftigten. Zwischen 1810 und 1830 wurden - besonders in Wien - eine Vielzahl von Karten mit mechanischer Funktion entwickelt. Hierbei konnte man die Karten durch Drehen (Szenenwechsel durch ein Fadensystem) oder Ziehen (Streifenzugkarte) in Ihrer Darstellung verändern.
Hochkomplizierte Mechanismen auch in Kombination untereinander erzeugte eine Vielzahl von Kartenvarianten.
Bioskop = gr.-lat.: bio = Leben; skopeô = sehen, schauen
Aus der Kombination des Schnellsehers von Ottomar Anschütz und der Verwendung von perforierten Filmmaterial für einen ruckelfreien Betrieb nach Edison, wurde von den Brüdern Max und Emil Skladanowsky das Bioskop entwickelt.
Durch die Erhöhung der Bildfrequenz auf 16 Bildern pro Sekunde konnte eine flimmerfreie Projektion ermöglicht werden.
Die erste offizielle Vorführung erfolgte am 01. November 1895 im Berliner Tiergarten mit großem Erfolg.
Siehe auch - Schnellseher
Camera obscura = lat.: camera = Kammer; obscur = dunkel
Der Vorläufer des Fotoapparates. Eine weitere geläufige Bezeichnung ist "dunkle Kammer".
Anfänglich wurde ein völlig verdunkelter Raum verwendet. Durch ein kleines Loch in der Wand fällt Tageslicht ein. An der gegenüberliegenden Seite der Wand mit dem Loch wird ein Seitenverkehrtes und auf dem Kopf stehendes Abbild des Außenbereiches wiedergegeben.
Das Prinzip der Camera Obscura wurde schon von Aristoteles in der Antike erkannt.
Die erste genauere Beschreibung stammt von Leonardo da Vinci, der im Prinzip der Camera Obscura die gleiche Funktion wie das menschliche Auge erkannte.
Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Bildqualität durch den Einsatz von Hohlspiegeln (drehen der auf dem Kopf stehenden Bilder) und Linsensystemen kontinuierlich verbessert.
Im 19. Jahrhundert war die Technik so ausgereift, dass die Camera Obscura als Zeichenhilfe eingesetzt wurde, um Landschaften auf aufgespannte Leinwände zu projizieren, wo dann die Umrisse problemlos nachgezeichnet werden konnten.
Siehe auch - Schattentheater
Hinter einer perforierten schwarzen Scheibe wird mit Hilfe eines Kurbelmechanismus eine transparente Scheibe (z.B. aus Glas) in eine Drehbewegung gebracht. Diese Scheibe ist mit Spiralen und anderen bunten Flächen bemalt und wird von hinten mit einer Lichtquelle beleuchtet.
Durch die sich in der Perforation sichtbaren verändernden Farben entsteht der Eindruck eines Feuerwerks am Nachthimmel.
Durch eine Kurbel wird zumeist eine bemalte Glasplatte hinter einer zweiten gedreht. Die Glasplatten sind in einem Holzrahmen eingesetzt, der die Abmessungen einer Laterna- Magica Glasplatte entsprechen, und in Laterna Magica´s als bewegtes Bild verwendet wurden. Die farbigen , üblicherweise geometrischen Muster sind oft in Spiralform angeordnet. Es handelt sich um einem kinästhetischen Effekt, der durch Ausdehnung bzw. Zusammenziehung des Musters entsteht.
Als Erfinder ist der englische Maler Henry Langdon Childe anzusehen, der das mechanische Spielzeug 1839 entwickelte.
Cinématograph-jouet = franz.: jouet = Spielwerk
Das Cinematograph-Jouet stellt eine vereinfachte Form des Mutoskops dar.
Er besteht aus einem hochgestellten Pappkarton, in dem ein Papierstreifen mit nacheinander aufgeklebten Bildern - die einen Bewegungsablauf in Einzelbildern darstellen - senkrecht eingelegt, und von einer Holzkugel beschwert, straff gehalten wird. Mittels einer Kurbel werden die Bilder im Kreis transportiert und über eine Metallnase kurzzeitig in der oberen Position gehalten. Es entsteht ein Effekt wie im Daumenkino.
Siehe auch - Mutoskop
Coptographien: gr.: kóptein = schlagen, schneiden
Auch Megalographien genannt.
Entwickelt aus dem Scheerenschnitt.
Wenn man weißes Papier vor einer Lichtquelle hält, erscheint das helle Papier als Schatten schwarz, die ausgeschnittenen Stellen hell. Je nach Abstand der Lichtquelle bzw. der Projektionsfläche ist der Schatten mehr oder weniger groß bzw. scharf. Erste Beispiele lassen sich um 1780 feststellen. Eine größere Verbreitung fand ab 1840 statt. Im deutschsprachigen Raum bekannt als "coptographische Unterhaltung".
Bezeichnung in England: Cut-outs.
Bezeichnung in Frankreich: Découpures oder Ombres blanches.
Andere Bezeichnungen: Abblätterbuch, Folioskop, Kleinkinoskop, Postkartenkino, Taschenkinematograph, Tachenkinoskop. Abblätter-Kineoskop.
Ein Bewegungsablauf - aufgeteilt in viele Einzelfotos - wird als Büchlein schnell mit dem Daumen durchgeblättert.
Eine einfache Möglichkeit Bilder in Bewegung zu setzen.
Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Daumenkinos - zuerst noch gezeichnet, später photographiert - auf den Markt.
Später kamen diverse mechanische Vorrichtungen hinzu, die den "Daumen" durch eine Apparatur ersetzen.
Siehe auch - Mutoskop
Bezeichnung in England: Flip-book.
Diablerien = lat.-it.: diabolo = Teufel
Bezeichnung für Stereokarten mit Motiven und Szenen mit Teufeln, Geistern und Skeletten.
Gegen des Licht gehalten, entfalten die Stereokarten durch eine Hintermalung oder Perforierung bzw. mit Pergamentpapier hinterklebt Ihre "schrecklichen Effekte". Entstanden in Frankreich um 1870 erfreuten sich diese speziellen Stereokarten einer großen Beliebtheit und sind heute gesuchte Sammlerstücke.
Andere Bezsichung: Lithophanien, Transparentbilder
Diorama = gr.: dia = durch; horama = das Gesehene
Durch Nutzung eines teilweise durchsichtigen Bildes in Verbindung mit Licht wird ein Panoramaeffekt erzielt.
Die ersten Dioramabilder hatten eine Höhe von 22 Metern und eine Breite von 14 Metern und waren aus transparenter Leinwand mit deckender oder durchscheinender Bemalung gefertigt. Die Beleuchtung erfolgte durch ein Oberlicht oder durch Fenster in der Rückwand. Die Regulierung der Beleuchtung erfolgte durch farbige Blenden. Die Zuschauer saßen in einen verdunkelten Raum vor dem Diorama und betrachteten dieses durch einen Sehtunnel. Der Raum konnte nach Bestaunen des ersten Bildes auf ein zweites Bild gedreht werden.
Als Erfinder gilt Louis Jacques Mandé Daguerre (1787-1851), der die erste Vorstellung am 11. Juli 1822 in Paris durchführte. Üblicherweise wurden Landschaften oder das Innere einer Kirche geschickt mit Lichteffekten in Szene gesetzt. 1834 optimierte Daguerre seine Vorstellung mit dem Doppeleffekt. Hierzu wurde zweiseitig durchscheinende und deckend bemalte Bilder im Wechsel mit Auflicht und Durchlicht beleuchtet.
Ähnliche Bauten wurden 1823 in London, 1838 in Philadelphia und 1927 in Berlin errichtet.
Dissolving views = engl.: dissolvable = auflösbar; view = Ansicht
Englischer Ausdruck für Nebelbilder.
Zwei Ansichten derselben Landschaft, z.B. einmal bei Tag und einmal bei Nacht, werden langsam mittels zweier Laterna- Magicas übergeblendet.
Beide Laterna Magicas müssen mit einer Blendvorrichtungen oder der Möglichkeit der Lichtquellenanpassung versehen sein und müssen auf demselben Niveau stehen, damit die beiden Lichtkreise auf eine gemeinsame Bildfläche ausgerichtet sein. Durch Ausblenden des einen Bildes und allmähliches Aufblenden des zweiten Bildes kann beispielsweise ein Dämmerungseffekt in die Darstellung einer Landschaft bei Tageslicht hineingebracht werden.
Als Erfinder gilt Henry Langdon Childe (1781-1874) der entsprechende Vorführungen ab 1837 anbot.
Die ersten Vorführungen im deutschsprachigen Raum erfolgen durch den Wiener Zauberkünstler Ludwig Döbler 1843 im Josephstaedter Theater.
Siehe auch - Nebelbilder
Andere Bezeichnung für Transparentbilder
Siehe auch - Transparentbilder
Kombination aus Episkop und Diaskop (Diaprojektor)
Siehe auch - Episkop
Episkop = gr.: epi = Präfix mit der Bedeutung darauf; skopeô = schauen, sehen
Gerät zur Projektion von undurchsichtigen Bildern wie z.B. Postkarten.
Die beleuchtete Vorlage wird über ein Spiegelsystem und ein lichtstarkes Objektiv auf eine Leinwand geworfen. Dieses funktioniert nur über ein leuchtstarkes System, da ausschließlich das von der Vorlage reflektierte Licht für die Projektion genutzt wird. Als Erfinder gilt Leonhard Euler (1707-1783).
Auch als Wunderkamera oder Megaskop bezeichnet. Sie wurden 1867 von dem Hamburger Mechaniker und Unternehmer Andreas Krüss (1791-1848) als Patent angemeldet und ins Programm der Firma aufgenommen. Insbesondere nutzte man sie für die Projektion von Postkarten.
Integration eines Phenakistiskop mit einem Grammophon. Das Grammophon wird nur als mechanisches Abspielgerät der Bildscheiben verwendet. Ab 1930 bekannt. Während eine auf die Schallplatte gelegte Motivscheibe mit dieser in gleicher Richtung rotiert, kann man sie von oben durch die Schlitze der zweiten schwarzen Scheibe, die von drei kleinen Rädern getragen und gegenläufig bewegt wird, betrachten.
Das grundsätzliche System entspricht dem Zootrop.
Siehe auch - Phenakistiskop
Graphoskop = gr.: gráphein = zeichnen, schreiben; skopeô = schauen, sehen
Optisches Gerät mit großer Linse zum Betrachtung von Photographien oder Postkarten. Durch die weitwinklige Linse wird eine Tiefenwirkung (ähnlich 3D- Effekt, jedoch deutlich geringer) erzeugt. 1864 erhält der Engländer Charles Rowsell ein entsprechendes Patent. Eine weitere Verbreitung erfolgte ab 1870.
Siehe auch - Stereographoskop
Im englischen Peep-box, im französischen Boîte optique, im Holländischen Rare kiek genannt.
Andere Bezeichnung: Raritätenkasten.
Durch eine Vergrößerungslinse in einem Kasten können handgemalte oder handkolorierte Bilder oder Litographien - spezielle Guckkastenblätter - betrachtet werden. Durch das Einsetzen des Vergrößerungsglases und der geringen Entfernung zum Bild in einem dunklen Umfeld ergibt sich eine verstärkte räumliche Wirkung.
Der eigentliche Guckkasteneffekt ergab sich durch die Art, wie die speziellen Guckkastenblätter gezeichnet wurden. Beim hineinsehen eröffneten sich dem Betrachter perspektivische Ausblicke von bislang unbekannter Tiefe.
Die ersten Beschreibungen sind von 1677 (Christoph Kohlhans (1604-1677)) bekannt. Ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts zogen Professionelle Vorführer mit dem Guckkasten durchs Land über die Jahrmärkte und präsentierten die Bilder gegen Entgelt, verstärkt durch ergänzende Kommentare des Guckkästners, die für eine zusätzliche Dramatik sorgten. Später etablierte sich der Guckkasten außerdem als pädagogisches Spielzeug oder als Lehrmittel zur Information über ferne Länder. Die seltsame Mischung aus Magischem und Realem bescherte dem Guckkasten einen nachhaltigen Erfolg.
Genormte Bilder zum Betrachten im Guckkasten, üblicherweise im Format 26 x 42 cm.
Die Hauptzentren, in denen in der klassischen Zeit des Guckkastens Blätter hergestellt wurden, waren London, Paris, Bassano, Augsburg und später im 19. Jahrhundert Berlin und Wien. Eine besondere Rolle spielte Augsburg mit seiner bis ins 15. Jahrhundert zurück reichenden Tradition der graphischen Kunst. In der Zeit von 1766 bis 1828 gab es hier Verlage, die sich speziell der Produktion von Guckkastenblättern widmeten. Die Motive wurden seitenverkehrt dargestellt, um dann mit dem Spiegel des Guckkastens richtig zu erscheinen. So ist die die seitenverkehrte Beschriftung von Guckkastenbildern typisch. Die Perspektive der Darstellung wurde besonders betont und übertrieben, um die Illusion der dritten Dimension zu vergrößern. Sie wurden in der Technik des Kupferstiches gedruckt und danach handkoloriert, oft auch unter Verwendung von Schablonen. Jedes Blatt wurde beschriftet. Oben findet sich meist ein spiegelverkehrter Titel, unten eine genauere Erklärung für den Vorführer. Das Hauptthema der Bilder waren Ansichten von Städten und Landschaften aus nahen und fernen Ländern, weiterhin Darstellungen von Ereignissen wie Schlachten und Naturkatastrophen, Stadtbränden, Erdbeben oder Vulkanausbrüchen. Zum Programm gehörten auch Illustrationen zur antiken Mythologie oder zum Alten und Neuen Testament. Auch humoristische und erotische Darstellungen fehlten nicht, da sie sich auf Jahrmärkten großer Beliebtheit erfreuten. Mit dem Transparentbild- einem auf dünnem Papier vorder- und rückseitig gedrucktes 'Zweiphasenbild‘, das im Wechsel so aus- und durchgeleuchtet wird, dass es Überlagerungen sichtbar macht - erreichte die Guckkastenära ihren Höhepunkt. Durch kleine Nadelstiche im Papier, konnten sogar Spitzlichter gesetzt werden. Es entstanden so genannte Lochbilder, die durch variable Beleuchtung verschiedene Inszenierungen ermöglichten. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts geriet der Guckkasten ins Hintertreffen und verkam zu einem Kuriosum.
Kinematofor = gr.: kiné = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort die Bewegung betreffend
Name eines von Ernst Planck vertriebenen Praxinoskops.
Anfänglich mit Handkurbelantrieb, später mit Dampfmaschinen- bzw. Elektromotor- Antrieb.
Siehe auch - Praxinoskop
Kleines mechanisches Betrachtungsgerät für Einzelbilder als Bewegungsabläufe, auf einer Walze aufgeklebt.
Die Funktion entspricht einem Mutoskop oder einem Daumenkino.
Die Kinora wurde von den Brüdern Lumiére 1898 entwickelt und hauptsächlich in England von der British Mutoscope & Biograph Co. vermarktet.
Sie besteht aus einem Betrachter mit Vergrößerungsglas, durch den man sich die Serienphotographien anschauen kann. Diese sind auf eine elastische Unterlage geklebt und wie die Borsten einer Rundbürste um eine Walze befestigt. Beim Umdrehen stoßen die Bilder gegen einen Vorsprung, wodurch sie für einen Augenblick flach und horizontal gehalten werden; bei Fortsetzung des Drehens wird der Widerstand überwunden und das nächste Bild kommt zum Vorschein. Dieses Gerät gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, einer einfacheren mit manuellem Kurbelantrieb und einer mit Federwerk betriebenen anspruchsvolleren Version. Letztere wird wie eine Uhr aufgezogen: Sobald man den Riegel löst, schnurren die Bilder gleichmäßig vor den Augen des Betrachters ab. Bei luxuriösen Vorrichtungen dieser Art gibt es sogar mehrere Schaulinsen, die verschiedenen Personen eine gleichzeitige Betrachtung ermöglichen.
Andere verwendete Namen: Triscenorama
Bildliche Darstellungen - zumeist religiöse Motive - ,die je nach Betrachtungswinkel (von links, von rechts, oder von vorne) drei wechselnde Ansichten zeigen.
Ein Bild wird in Streifen zerlegt und auf Holzstäbe geklebt, oder die Holzstäbe werden - nebeneinander gelegt - direkt bemalt. Auf die linke Seite des Holzstabes wird das linke Bild geklebt bzw. gemalt, auf die rechte entsprechend das rechte Bild. Montiert man nun die Holzstäbe nebeneinander mit dem Abstand einer Holzstabdicke, so kann man von links das linke Bild betrachten, von der Mitte das mittlere Bild usw. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts sind diese Bilder bekannt, wobei sich auf Grund der Aufteilung in 3 Bilder vor allen Dingen die Darstellung der Dreifaltigkeit geeignet war. Mit Einführung der Lithographie stieg auch die Zahl der Lamellenbilder sprunghaft an. Sie fanden großen Absatz durch den Verkauf in Wallfahrtsorten.
Eine moderne Abart ihres Prinzips sind die Reklametafeln mit drehbaren Dreiecksstäben, die in stetem Wechsel drei verschiedene Ansichten präsentieren.
Siehe auch - Riefelbilder
Lampaskop = gr.-lat.: lampadarius = Lampengestell; skopeô = schauen, sehen
Laterna Magica die so aufgebaut ist, dass sich das Gehäuse direkt auf einer Petroleumlampe (statt Lampenschirm) aufsetzen lässt.
Angeboten wurde das Lampaskop durch den französischen Hersteller Edouard Vergile Lapierre, und wurde in den 1880-90er Jahren sehr erfolgreich verkaufte.
Laterna Magica = gr.-lat.: laterna = Laterne; magica = Zauber-, Geheimkunst
Andere Namen: Zauberlaterne oder Schreckenslaterne.
Die Laterna Magica stellt die früheste Form eines Projektionsgerätes dar.
Sie besteht aus einem Gehäuse, in dessen Innerem sich eine Lichtquelle befindet. Als Lichtquelle dienten anfänglich Kerzen und - am meisten verbreitet - Petroleumlampen, später auch mit elektrischer Beleuchtung.
Zur Verstärkung der Lichtquelle wurde oft ein Hohlspiegel an der Rückwand befestigt, der die Strahlen parallel nach vorne warf. An der Vorderseite gegenüber dem Spiegel wurde ein Rohr angebracht, in dem man zwei konvexe Linsen senkrecht befestigte. Hinter dem gemeinsamen Brennpunkt dieser beiden Linsen schob man das transparente Bild spiegelverkehrt und auf dem Kopf stehend ein. Oft wird das Bild danach noch durch eine 3. Linse vergrößert.
Als einer der Erfinder gilt der Jesuitenpater Athanasius Kircher (1602-1680) aus Geisa bei Fulda. 1646 erschien in Rom sein Werk Ars magna lucis et umbrae, worin er die Grundsätze der Projektion beschrieb. Die erste Abbildung einer Laterna Magica erfolgte in der 2. Auflage 1671, als erster Abbildungen von Projektionen mit der Laterna magica publizierte. Der dänische Mathematiker Thomas Walgenstein (1622-1701) stellte die Laterna Magica 1665 bei einer Ausstellung in Lyon als Weltneuheit vor und feierte damit erste Erfolge. Anfangs als Zaubervorführung gedacht, machten sich später Wissenschaftler die Laterna Magica zunutze. Ab 1850 wurde Sie immer mehr auch für pädagogische und unterhaltende Zwecke eingesetzt.
Siehe auch - Stroboskop
Die Entwicklung geht auf eine Falttechnik des chinesischen Buchwesens zurück. Benannt wurde sie aber nach dem Diener Leporello, der in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Don Giovanni" (1787) eine lange Liste der Geliebten seines Herrn anlegt.
Lithophanien = gr.: lithos = Stein; phänin = leuchten, scheinen
Unlasiertes Biscuit-Porzellan mit eingepressten Bilder. Platten aus dünnen durchscheinendem Porzellan, in welches verschiedene bildliche Darstellungen als Tiefrelief eingepresst werden. Ohne Lichteinfluss sieht die Porzellanplatte unscheinbar aus, jedoch mit Hinterleuchtung wird das eingepresste Relief mit einer schönen Tiefenwirkung sichtbar. Die Bildwirkung entsteht durch die in unterschiedlichen Stärken ausgearbeiteten Partien des Porzellans. Während die erhabenen Stellen die Schatten bestimmen, kann man in den dünneren Stellen die Lichter erkennen.
Als Erfinder gilt der Pariser Diplomat Baron Paul de Bourgoing um 1827. Lithophanien zierten als Fensterbilder, Lampen- oder Lichtschirme die bürgerlichen Wohnungen. Bevorzugte Motive waren Landschaften, Genreszenen und Porträts, denen als Vorlage Nachbildungen großer Meister dienten.
Megalographien gr.: mega = groß; gráphein = schreiben, zeichnen
Siehe auch - Coptographien
Mutoskop = gr.lat.: muto = stumm; skopeô = schauen, sehen
Andere verwendete Namen: Stummseher, Kinora
Mechanisches Daumenkino oder Abblätterbuch. Über eine Handkurbel wird eine Bildrolle in Bewegung gesetzt, auf der eine hohe Anzahl von Einzelbildern einen Bewegungsablauf darstellen. Durch eine Haltevorrichtung werden die Einzelbilder der Rolle für eine Bruchteil einer Sekunde festgehalten, bis das nächste Bild dargestellt wird. Die Bildrolle ist in einem Guckkasten mit Sehschlitz eingebaut. Üblicherweise mit Münzschlitz versehen, wurden Mutoskope gerne als Unterhaltungsmaschinen in Spielhallen, Kaufhäusern und auf Bahnhöfen eingesetzt. Als Erfinder des Mutoskops gilt Herman Casler (1867-1939) der sein Patent 1894 anmeldete. Modernere Versionen waren bis in die 1970er Jahre auf Jahrmärkten im Eibsatz.
Siehe auch - Kinora
Siehe auch - Dissolving views
Siehe auch - Schattentheater
Linienrasteranimation um 1920.
Ein mit zwei Bewegungsphasen nebeneinander bedruckter Papierstreifen wird hinter einem Bildschirm aus transparenter, mit einem Streifenraster bedruckter Zelluloidfolie abgerollt. Die Breite der Streifen verdeckt und zeigt abwechselnd die beiden Bewegungsphasen, wodurch die Bilder animiert werden.
Der Pantograph besteht aus einem mechanisch-beweglichen Stangen-Parallelogramm. Um einen Gegenstand abzubilden, konnte jeder beliebige Blickwinkel eingenommen werden. Der Maler hatte das Zeichenpapier oder die Leinwand direkt vor sich, der Maßstab der Abbildung ließ sich bequem mit dem Pantographen regulieren. War der Pantograph mit seinem Abtast- und Zeichenstift in bestimmten Punkten auf der Zeichenebene verankert, ließen sich Vorlagen entweder vergrößern oder verkleinern.
Peep-egg = engl.: peep = verstohlen gucken; egg = Ei
Eine Variation des Guckkastens im Miniaturformat.
Um 1860 populäres optisches Spielzeug, das vorzugsweise als Andenken für Touristen gedacht war. Die eiförmigen, aus lichtdurchlässigem Alabaster gefertigten Objekte sind am oberen Ende mit einem Guckloch versehen, das mit einer bikonvexen Linse versehen ist. Durch dieses kann das Objekt an der anderen Seite vergrößert betrachtet werden.
Während manche Peep-eggs nur ein Bildmotiv aufweisen, gibt es andere mit bis zu drei Ansichten. Den Bildwechsel ermöglicht ein Drehmechanismus, der durch zwei an der Außenwand befindliche Knäufe betätigt wird. Die Tiefenwirkung ergibt sich einerseits durch die Linse, andererseits durch die Wölbung der kleinen, leicht nach hinten gebogenen Abbildungen im Innern der Peep-eggs, die auch kleine Steine oder Muscheln enthalten können.
Antriebsmodell für Spielzeugdampfmaschinen.
Basierend auf der Trägheit der Wahrnehmung (Persistenz) werden kleine Blechscheiben mit Punkten in verschiedenen Farben versehen. Durch schnelles Drehen der Blechscheibe über den Dampfmaschienenantrieb verschmelzen die Punkte zu sternförmig angeordneten Linien.
Phenakistiskop = gr.: phenakizein = durch falsche Vorspiegelungen täuschen; skopeô = schauen, sehen
Andere verwendete Namen: Lebensrad, Täuschungsseher, Fantaskop
Vorrichtung, mit der gezeichnete Phasenbilder in Form von Bewegungsbildern wahrgenommen werden können.
Als Erfinder gilt Joseph Antoine Ferdinand Plateau (1801-1883), der das Phenkistiskop 1832 entwickelt hat.
Es besteht aus einem Griff, auf dem eine Scheibe montiert ist, die sich drehen lässt. Am Rand der Scheibe sind eine Anzahl (z.B. 16) radial angeordneter Schlitze ausgespart. Während die dem Gesicht zugewandte Seite schwarz ist, alternieren auf der Hinterseite die Schlitze mit gezeichneten Bilderreihen. Um den beabsichtigten Effekt zu erzielen, muss man vor einem Spiegel die Scheibe in Rotation versetzen und durch die Schlitze in den Spiegel schauen, wodurch man die aufeinander folgenden Abbildungen als bewegtes Bild wahrnimmt.
Eine spätere Abänderung der ursprünglichen Lebensrad-Konstruktion machte die Benutzung des Spiegels unnötig: Spalten und Phasenbilder befinden sich auf zwei voneinander getrennten, durch eine gemeinsame Achse verbundenen Scheiben. Durch die Spalten der einen Scheibe blickt man auf die Scheibe mit den Phasenbildern. Hierbei handelt es sich um eine Vorstufe zum Zoetrop.
Polyorama lorgnette = gr.: poly = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort mit der Bedeutung mehr, viel; franz.: lorgnette = Stielbrille
Andere verwendete Namen: lorgnette pittoresque
Die kleinere Variante des Polyorama panoptique. Ein konisches Betrachtungsgerät aus Blech für kleine runde, transparente, hintermalte und perforierte Bildscheiben.
Siehe auch - Polyorama panoptique
Polyorama panoptique = gr.: poly = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort mit der Bedeutung mehr, viel; Panoptikum = Sammlung von Sehenswürdigkeiten
Holzkasten zum Betrachten transparenter, hintermalter und perforierter Lithographien.
Das Gerät, dessen Name soviel wie 'die Vielfältigkeit der Welt betrachten‘ bedeutet, entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich und erfuhr als moderne Version des Guckkastens eine weite Verbreitung.
In einem Holzkasten können transparente Lithographien durch eine Linse betrachtet werden. Durch Öffnen und Schließen der Deck- und Rückklappe wird der Verwandlungseffekt hervorgerufen, in dem die Lithographien - die koloriert, rückseitig bemalt und teilweise durchlöchert sind - von verschiedene Stellen beleuchtet werden. So verändert sich z.B. eine Tagszene in eine Nachtszene mit entsprechenden Straßenbeleuchtungen (Durchlöcherung bei den Straßenlampen). Diese Doppeleffektbilder werden Diaphane genannt. Die Motive enthalten z.B. Mondscheinszenen, Kircheninterieurs, Naturereignisse und Katastrophendarstellungen.
Pop-ups = engl.: pop-up = plötzlich auftauchen
Andere verwendete Namen: Verwandlungsbilderbücher, Surprise picture books.
Oft dreidimensionale Bücher zum Aufstellen, Auseinanderklappen, Drehen, Ziehen und Stecken, die mechanisch verändert werden können.
Die einzelnen Bilder verfügen über bewegliche Teile und sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Eine große Verbreitung erlangten Sie ab Mitte des 19. Jahrhunderts in beweglichen Kinderbüchern.
In Deutschland publizierte vor allem der Esslinger Verlag J. F. Schreiber viele erfolgreiche Spiel- und Verwandlungsbücher. Hierbei ist besonders der Münchner Künstler Lothar Meggendorfer (1847-1925) nennen.
Praxinoskop = gr.: praxis = tun, handeln; skopeô = schauen, sehen
Andere verwendete Namen: Tätigkeitsseher.
Die verbesserte Version des Zoetrops. Statt durch die Schlitztrommel, schaut man über die Trommelkante auf die Trommelachse wo eine Säule umlaufend mit Spiegeln versehen ist. Die Anzahl der Spiegel entspricht der Anzahl der Bewegungsbilder auf dem Papierstreifen, der an der Trommelwand innen eingelegt wird. Die nächste Bewegungsphase tritt mit dem Gegenübertreten einer neuen Spiegelfläche ins Auge. Dazwischen geht die eine Stufe in die andere über.
Als Erfinder gilt Emile Reynaud (1844-1918), der das Praxinoskop 1877 erstmalig vorstellte. Bei dem Praxinoskop nach Reynaud wurden die Spiegel durch eine Kerze - die auf der Klappenachse befestigt wurde - beleuchtet.
Erstmalig im 17. Jahrhundert bekannt geworden. Der Bildträger bestand zuerst aus dreieckigen Leisten, später aus ziehharmonikaartig gefaltetem Karton, wobei auf eine Seite der Leiste das auf Streifen aufgeteilte linke Bild und auf der anderen Seite das rechte Bild gemalt oder aufgeklebt wurde. Hieraus ergab sich ein Untergrund aus Schrägen, die in zwei Richtungen wiesen. Frontal von vorne und somit gleichzeitig betrachtet, ergibt das Bild keinen Sinn. Die beiden Motive können erst erkannt werden, wenn man sie von der Seite ansieht. Je nachdem, ob man dabei seitlich von rechts oder links schaut, ist immer nur eines der Motive als ganzes unverzerrtes Bild zu sehen. Die hauptsächliche Verbreitung erfolgte im 19. Jahrhundert. Die Motive stammen fast durchweg aus dem religiösen Bereich, wobei die zweifache Darstellungsmöglichkeit zu den Kombinationen Kreuzigung/Auferstehung oder Christus/Maria führte.
Lamellenbilder sind ähnlich aufgebaut, jedoch haben diese nicht zwei, sondern drei Darstellungen.
Siehe auch - Lammellenbilder
Als Schattentheater wird das Bewegen von handgeführten Schattenfiguren vor einer beleuchteten Leinwand bezeichnet. Das Schattentheater entwickelte sich in China schon im 2. Jahrhundert v. Chr. Erste belege gibt es seit dem Jahre 1000. Über den asiatischen Raum kam das Schattentheater nach Persien, Ägypten, die Türkei und Griechenland schließlich nach Westeuropa. Hier wurde der Begriff "Ombres Chinoises" am meisten verwendet.
Bewegliche Figuren wurden hinter einem von hinten mit Öllicht beleuchteten Papier- oder Stoffschirm gespielt. Der Zuschauer sah auf der Vorderseite das Schattenbild der Figuren.
Zweck und Funktion des Schattenspiels war meist die Erziehung des Publikums. Auf Bali gibt es noch heute den "Wayang Kulit", der bis heute nach streng festgelegten Regeln und meist zu religiösen Ereignissen aufgeführt wird.
Später übertrug Anschütz die Phasenphotographien auf Glasplättchen, die am Rand einer senkrecht stehenden, um ihren Mittelpunkt kontinuierlich rotierenden Scheibe angebracht wurden. Die kurz aufleuchtenden Blitze der Geißlerschen Röhre, welche die Bilder durchleuchteten, ersparten der Bildmaschine den ruckweisen intermittierenden Transport der Bilder.
Skioptikan = gr.: skia = Schatten; opsis = Blick
Weiterentwicklung der Laterna Magica mit einen Oxyhidrogenbrenner, der eine hellere Projektion ermöglichte. Entwickelt 1869 von Lorenzo J. Marcy in Philadelphia.
Später erfolgte ein Übergang von den Öllampen auf Kalklicht- Brenner.
Das Sciopticon wurde 1873 von Walter Woodbury in England eingeführt. 1879 wurde es von George Albert Smith (1864-1959) mit einer neuen Paraffinlampe ausgestattet. In Deutschland werden Projektionsgeräte allgemein auch als Scioptikon bezeichnet.
Erweiterung des Graphoskops um 2 weitere Linsen zur Betrachtung von Stereobildern.
Siehe auch - Graphoskop
Stroboskop = gr.: stróbos = Wirbel; skôpeo = schauen, sehen
Andere Bezeichnungen: Lebensrad, Kreisdrehseher.
Optisches Gerät, mit der auf einer runden Scheibe gezeichnete Phasenbilder (Bewegungsablauf in einzelne Phasen zerlegt) in Form von Bewegungsbildern wahrgenommen werden können.
Hier die Beschreibung von Simon Ritter von Stampfer (1792-1864) aus seiner 1833 eingereichten Patentschrift. der neben Joseph Antoine Ferdinand Plateaus (1801-1883) als Erfinder des Stroboskops gilt:
"Das Prinzip, auf welches sich diese Vorrichtung gründet, besteht darin, dass irgend ein Akt des Sehens, wodurch eine Vorstellung des Gesehenen erzeugt wird, in eine zweckmäßige Anzahl einzelner Momente geteilt wird, und diese dem Auge, mit einer großen Schnelligkeit aufeinander folgend, so vorgeführt werden, dass während des Wechsels der Bilder der Lichtstrahl unterbrochen wird und demnach das Auge von jedem einzelnen Bilde einen momentanen Eindruck erhält, wenn dasselbe in der gehörigen Lage sich befindet. Am einfachsten werden diese Bilder auf Pappe oder irgendeinem anderen zweckmäßigen Material gezeichnet, an deren Peripherie Löcher in gehöriger Anzahl die von der Zahl und Bewegung der Bilder abhängt, zum Durchsehen angebracht sind. Werden diese Scheiben einem Spiegel gegenüber schnell um ihre Achse gedreht, so zeigen sich dem Auge beim Durchsehen durch die Löcher die belebten Bilder im Spiegel."
Thaumatrop = gr.: thauma = Wunder; tropos = Wendung
Andere Bezeichnungen: Wunderscheibe, Wunderdreher.
Auf der aus Pappe gefertigten und mit - jeweils am Ende - zwei Bändern versehenen Scheibe befindet sich beidseitig je ein unterschiedliches Bild.
Beim schnellen Drehen der Scheibe, die am besten zwischen Daumen und Zeigefinger an Fäden gezwirbelt wird, überlagern sich beide Bilder, deren Motive so ausgewählt sind, dass sie sich ergänzen und optisch miteinander verschmelzen.
Ist z.B. auf einer Seite ein Vogel dargestellt, auf der anderen ein leerer Käfig, so gewinnt der Betrachter den Eindruck, der Vogel sitze im Käfig.
Da zwischen dem Auftreffen des Bildes auf der Netzhaut und dem Erkennen des Bildes eine Zeitverzögerung besteht (Persistenz) kann das Auge den schnellen Wechsel der Bilder nicht folgen und erkennt nur noch ein aus beiden Seiten zusammengesetztes Bild.
Als Erfinder gelten W. H. Fitton (1780-1861) und J. A. Paris (1785-1865), die das Spielzeug 1825 entwickelten.
Auf lichtdurchlässige Materialien gemalte und hinterleuchtete Bilder, die bei Dunkelheit vorgeführt wurden.
Ab 1780 wurden die ersten Transparentbilder eingesetzt, die sich aus dem Guckkasten entwickelt haben.
Übliche Bezechungen: Diaphanorama, Diorama, Polyorama panoptique, Megalethoskop.
Die durchscheinenden Bilder werden in dunklen Räumen mit Hilfe von Lichtquellen vorgeführt.
Bildträger konnten geöltes Papier, Pergamentpapier, geschabtes Leder, dünne Leinwände oder Seide sein, die entweder bedruckt und koloriert oder mit Wasserfarben, verdünnten Ölfarben bearbeitet wurden.
Als Lichtquellen dienten Kerzen, Fackeln, Öl-, Petroleum- oder Gaslampen. Es wurden einseitig oder doppelseitig bearbeitete Bilder - die sich dementsprechend entweder durch einen einfachen oder doppelten Diaphaneffekt auszeichnen - eingesetzt.
Der bevorzugte Bildgegenstand des von hinten mittels Lichtquellen beleuchteten Bildes war um 1800 die Mondscheinlandschaft.
Den internationalen Durchbruch fand das Transparentbild als Louis Jacques Mandé Daguerre (1787-1851), 1822 sein Diorama in Paris eröffnete. Ab 1834 entwickelte er beidseitig bemalte Transparente, deren doppelter Diaphaneffekt eine bisher unerreicht perfekte optische Illusion erzielte.
Mit Hilfe von Jalousien, Blenden, farbigen Filtern und mit Lichtwechseln konnten zeitliche Vorgänge, der Wandel von Licht in Schatten, von Tag in Nacht in ungeahnter Qualität dargestellt werden. Im Diormama und in im Polyorama panoptique sowie im Megalethoskop ergänzten neue, und mehr auf Alltag und Weltgeschehen bezogene Inhalte die frühen Mondscheinmotive.
Siehe auch - Polyorama panoptique
Tri-Union = engl.: triunial lantern
Gleiche Funktion wie die Bi-Union- Laterna Magica, jedoch mit drei Laterna Magicas für noch komplexere Darstellungen.
Siehe auch - Bi-Union
Andere Bezeichnung für Lamellenbilder
Siehe auch - Lamellenbilder
Vexierbilder = vexare = plagen
Bilder mit versteckten Informationen die sich erst durch genaue Betrachtung oder Drehung des Bildes zu erkennen geben. Meist mehrdeutigen Darstellungen, die z.B. zuerst wie eine Landschaft aussehen, sich dann aber ebenfalls als Gesicht darstellen.
Eine Darstellung lässt sich leicht erkennen, jedoch die zweite oder dritte Darstellung lässt sich nur durch "Umdenken" erreicht.
Zu den Vexierbilder gehören Kippbilder, Such- oder Rätselbilder.
Die ältesten bekannten Vexierbilder gehen auf Albrecht Dürers (1471-1528) Felsgesichter oder Giuseppe Arcimboldos (1527-1593) Blumen-, Gemüse- und Früchtebilder zurück.
Viviscope = viv = lebhaft; gr.: skôpeo = schauen, sehen
Betrachtungsgerät in der Art eines Zootrops
Erstmalig 1895 als Patent angemeldet.
Ein an der Außenwand einer Trommel angebrachter Bildstreifen wird in Rotation gebracht. Der Betrachter sieht durch ein eingeschränktes Blickfeld immer nur ein Bild, das intermittierend vorbeigezogen wird.
Siehe auch - Zoetrop
Französische Bezeichnung für Guckkastenbilder
Siehe auch - Guckkastenbilder
Die Wunderkamera kombiniert die Laterna Magica mit dem Episkop.
Siehe auch - Laterna Magica
Siehe auch - Episkop
Rollfilm aus Zelluloseacetat und Kampfer (Zellhorn), der wesentlich zur Erfindung des bewegten Bildes beitrug.
Als Erfinder gilt Hannibal Williston Goodwin (1822-1900), der den aus leicht brennbaren Kunststoff hergestellten Film 1887 entwickelte.
Das Zelluloid wurde zuerst als Elfenbeinersatz für die Herstellung von Billardkugeln erfunden.
Die Patentierung für den Zelluloidfilm erfolgte erst 1898.
Kodak hatte seine Erfindung aufgegriffen und war mit großem Erfolg in die Produktion von Rollfilmen eingestiegen. Wegen seiner leichten Brennbarkeit wurde Zelluloid seit den 1950er Jahren durch Zelluloseacetat ersetzt.
Andere Bezeichnung für Anamorphosen.
Siehe auch - Anamorphose
Andere Bezeichnung für Biedermeier - Glückwunschkarten
Siehe auch - Biedermeier - Glückwunschkarten
Zoetrop = gr.: zoe = Leben, tropo = wenden
Andere verwendete Namen: Wundertrommel, Schlitztrommel, Lebensdreher, Daedalum.
Eine Trommel mit Wänden aus Holz, Pappe, oder Stahlblech ist mit vertikalen Schlitzen zur Durchsicht ausgestattet. An der Innenwand der Trommel werden Papierstreifen angelegt die mit meist 11-13 Bildern einer Bewegungsphase bemalt sind. Die Trommel wird um seine Achse per Hand oder mit einer Kurbel in schnelle Umdrehung versetzt. Gleichzeitig betrachte man die Bilder des innenliegenden Bildstreifens durch die Schlitze.
Hierbei wird der Effekt eines Stroboskops genutzt.
Als Erfinder gilt der Engländer William George Horner (1786-1837), der 1834 das "Daedalum" erstmalig beschrieben hat. Im Unterschied zum Phenakistiskop wurde durch dieses neuartige Gerät ein Spiegel für die Betrachtung überflüssig.
Siehe auch - Phenakistiskop
Zograskop = gr.: zoe = Leben; graphein = zeichnen; skopeô = schauen, sehen
Das Zograskop besteht aus einer großen Konvexlinse und einen schräg angebrachten Spiegel die gemeinsam an einem höhenverstellbaren Ständer montiert sind. Am Fuß des Ständers wird ein Bild - z.B. eine Postkarte - flach abgelegt. Durch den schräg montieren Spiegel wird dieses Bild zur Konvexlinse übertragen und kann hier vergrößert betrachtet werden.
Neben der Vergrößerung ergibt sich auch ein leichter 3D- Effekt. Die Grundfunktion entspricht einem Guckkasten. Seitenverkehrte Bilder werden seitenrichtig dargestellt.
Erfunden in Frankreich, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Siehe auch - Guckkasten
Zoopraxiskop = zoo = Bestimmungswort mit der Bedeutung Leben; praxis = tun, anwenden; skopeô = schauen, sehen
Kombination aus Laterna Magica und Lebensrad mit 12 Bewegungsphasen hinter einer Schlitzscheibe.
Als Erfinder gilt Franz Freiherr von Uchatius (1811-1881) der seine Laterna Magica mit einer durchsichtigen Bildscheibe mit einer Schlitzscheibe kombinierte.
führte für seine Laterna Magica von 1845 eine durchsichtige Bildscheibe mit einer Schlitzscheibe zusammen. Eadweard Muybridge (1830-1904) führte das Lebensrad für die Präsentation seiner Reihenphotographien ein und entwickelte 1879 das Zoopraxiskop.