Technical Terms

Technical Terms (in German)

3-D Bilder

Dreidimensionale Bilder. Heute weit verbreiteter Begriff für Stereoskopische Bilder.

Der Mensch nimmt wegen des zwischen beiden Augen liegenden Abstands gleichzeitig zwei leicht voneinander abweichende Bilder wahr. Diese werden im Gehirn zu einem plastischen Bild zusammengefügt. Erst durch ein Sehen mit beiden Augen können wir die Tiefe im Raum erleben. In einen 3-D- Bild oder Stereobild werden zwei etwas unterschiedliche Bilder nebeneinander gelegt. Üblicherweise werden diese Bilder mit einer Stereokamera gleichzeitig über 2 Objektive aufgenommen, die in etwa den Abstand des menschlichen Auges haben.

Um nun diese beiden Bilder wieder als ein Bild sehen zu können, bedient man sich eines Stereoskops. Auch bei anderen 3D-Verfahren, die dasselbe optische Prinzip der Verschmelzung von zwei nebeneinander liegenden Bildern nutzen, wird ein Hilfsmittel wie z.B. eine Spezialbrille benötigt.

Aléthoskop
Aléthoskop = gr.: állos = anders; skopeô = schauen, sehen
 
Andere Bezeichnung für Megalethoskop
 
Siehe auch - Megalethoskop
Anaglyphen

Anaglyph = gr.: aná = gemäß, entsprechend umstellen; glypte = geschliffener Stein

Jeweils ein linkes und ein rechtes Stereobild werden in zueinander komplementären Farben eingefärbt (z.B. rot- grün). Beide Bilder werden übereinander gelegt.

Um diese übereinander gelegten Bilder bei der Betrachtung den Augen wieder getrennt zuführen zu können, werden Brillen mit entsprechenden Farbfiltern verwendet (Rot- Grün- Brille). Der rote Filter läßt nur rotes Licht passieren und absorbiert das grüne Licht, umgekehrt läßt der grüne Filter nur das grüne Licht durch und absorbiert das rote Licht. Dadurch wird für das linke Auge nur eines der übereinander dargestellten Bilder dargestellt, für das rechte Auge das andere Bild. Damit erfolgt eine Trennung der beiden übereinander gelegten Bilder und ein räumlicher Eindruck kann ähnlich einem Stereoskop mit nebeneinander liegenden Bildern erzeugt werden. Diese Darstellung ist jedoch deutlich platzsparender und stellte auch den ersten Einzug des 3D- Spielfilmes in den Kinos dar.

Erfunden 1853 von den deutschen Mathematiker Wilhelm Rollmann.

Anamorphose

Anamorphose = gr.: aná = gemäß, entsprechend umstellen; morphe = Gestalt, Form

Veränderte oder verzerrte Darstellungen werden erst nach einer Entzerrrung, z.B. durch eine Betrachtungswinkelveränderung oder durch Hilfsmittel wie z.B. ein geometrischer Spiegelkörper oder ein Prisma in eine entzerrte und erkennbare Darstellung umgewandelt.

Die erste bekannte Anamorphose stammt von Leonardo da Vinci. Es handelte sich um eine wolkenähnliche Zeichnung, die beim schrägen Beschauen als ein Kinderkopf 'entzerrt‘ wahrgenommen werden konnte. Um 1630 wurden die Anamorphosen durch Mönche eines Minoritenordens in Frankreich erstmals wissenschaftlich untersucht.

Ab dem 18. Jahrhundert wurden Anamorphosen im großen Umfang als optisches Spielzeug in den Haushalten verwendet.

Auch heute noch werden Anamorphosen im Alltag verwendet, so sind Fahrbahnaufschriften oft so angelegt, dass sie auf den speziellen Blickwinkel des Autofahrers abgestimmt sind.

Anorthoskop

Anorthoskop =gr.: anorthô = berichtigen, skopeô = schauen, sehen

Das Anorthoskop besteht aus zwei rotierenden Scheiben, die auf einer gemeinsamen Achse befestigt sind. Während auf der - vom Betrachter aus gesehen - hinten liegenden Scheibe eine anamorphotische Zeichnung dargestellt ist, weist die davor liegende Scheibe vier kreuzförmig angeordnete Schlitze auf. Beim Drehen kann man die Darstellung durch die Schlitze entzerrt wahrnehmen. Die Scheibe mit der anamorphotischen Zeichnung muss sich hierbei in der entgegengesetzten Richtung und mit 4-facher Geschwindigkeit zur vorderen Schlitzscheibe drehen. Das verzerrte Bild wird dann stehend und entzerrt dargestellt. Beide Scheiben werden über eine gemeinsame Handkurbel gedreht.

Das Anorthoskop wurde 1828 von Joseph Plateau entwickelt, jedoch erst 1836 in Frankreich hergestellt und verkauft.

Siehe auch - Anamorphose

Anthropomorphe Landschaftsbilder

Anthropomorph: gr.: anthropos = Mensch; zoe = Leben; morphein = Gestalt annehmen

Bilder mit gemalten Naturdarstellungen in dem Menschen oder Tierdarstellungen versteckt sind, die durch eine 90°- Drehung erkannt werden. Hierbei wird auch der Begriff Zoemorphe Landschaftsbilder verwendet, wenn es sich um Tierdarstellungen handelt.
Erstmals im 17. Jahrhundert bekannt geworden. Es sind die frühen Werke von Matthäus Merian und Johann Martin Will zu benennen.

Bi-Union

Bezeichnung für die Bauform einer doppelten Laterna Magica zur Projektion von Nebelbildern

Englische Bezeichnung - biunial lantern

Die beiden Projektoren standen entweder neben- oder übereinander, wobei durch wechselseitiges Ein- und Ausschalten, oder Auf- und Abblenden der Projektoren ein Wechsel durch langsames Überblenden der beiden Glassdias erreicht wurde.

Siehe auch - Laterna Magica

Siehe auch - Nebelbilder

Biedermeier-Glückwunschkarten

In der Zeit des Biedermeier sind Freundschafts- und Glückwunschkarten sehr beliebt die sich speziell mit den Themen Treue, Liebe und Freundschaft beschäftigten. Zwischen 1810 und 1830 wurden - besonders in Wien - eine Vielzahl von Karten mit mechanischer Funktion entwickelt. Hierbei konnte man die Karten durch Drehen (Szenenwechsel durch ein Fadensystem) oder Ziehen (Streifenzugkarte) in Ihrer Darstellung verändern.

Hochkomplizierte Mechanismen auch in Kombination untereinander erzeugte eine Vielzahl von Kartenvarianten.

Bioskop

Bioskop = gr.-lat.: bio = Leben; skopeô = sehen, schauen

Aus der Kombination des Schnellsehers von Ottomar Anschütz und der Verwendung von perforierten Filmmaterial für einen ruckelfreien Betrieb nach Edison, wurde von den Brüdern Max und Emil Skladanowsky das Bioskop entwickelt.

Durch die Erhöhung der Bildfrequenz auf 16 Bildern pro Sekunde konnte eine flimmerfreie Projektion ermöglicht werden.

Die erste offizielle Vorführung erfolgte am 01. November 1895 im Berliner Tiergarten mit großem Erfolg.

Siehe auch - Schnellseher

Camera obscura

Camera obscura = lat.: camera = Kammer; obscur = dunkel

Der Vorläufer des Fotoapparates. Eine weitere geläufige Bezeichnung ist "dunkle Kammer".

Anfänglich wurde ein völlig verdunkelter Raum verwendet. Durch ein kleines Loch in der Wand fällt Tageslicht ein. An der gegenüberliegenden Seite der Wand mit dem Loch wird ein Seitenverkehrtes und auf dem Kopf stehendes Abbild des Außenbereiches wiedergegeben.
Das Prinzip der Camera Obscura wurde schon von Aristoteles in der Antike erkannt.

Die erste genauere Beschreibung stammt von Leonardo da Vinci, der im Prinzip der Camera Obscura die gleiche Funktion wie das menschliche Auge erkannte.

Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Bildqualität durch den Einsatz von Hohlspiegeln (drehen der auf dem Kopf stehenden Bilder) und Linsensystemen kontinuierlich verbessert.

Im 19. Jahrhundert war die Technik so ausgereift, dass die Camera Obscura als Zeichenhilfe eingesetzt wurde, um Landschaften auf aufgespannte Leinwände zu projizieren, wo dann die Umrisse problemlos nachgezeichnet werden konnten.

Chinesische Schattenbilder

Siehe auch - Schattentheater

Chinesisches Feuerwerk

Hinter einer perforierten schwarzen Scheibe wird mit Hilfe eines Kurbelmechanismus eine transparente Scheibe (z.B. aus Glas) in eine Drehbewegung gebracht. Diese Scheibe ist mit Spiralen und anderen bunten Flächen bemalt und wird von hinten mit einer Lichtquelle beleuchtet.

Durch die sich in der Perforation sichtbaren verändernden Farben entsteht der Eindruck eines Feuerwerks am Nachthimmel.

Chromatrop

Durch eine Kurbel wird zumeist eine bemalte Glasplatte hinter einer zweiten gedreht. Die Glasplatten sind in einem Holzrahmen eingesetzt, der die Abmessungen einer Laterna- Magica Glasplatte entsprechen, und in Laterna Magica´s als bewegtes Bild verwendet wurden. Die farbigen , üblicherweise geometrischen Muster sind oft in Spiralform angeordnet. Es handelt sich um einem kinästhetischen Effekt, der durch Ausdehnung bzw. Zusammenziehung des Musters entsteht.

Als Erfinder ist der englische Maler Henry Langdon Childe anzusehen, der das mechanische Spielzeug 1839 entwickelte.

Cinématograph-jouet

Cinématograph-jouet = franz.: jouet = Spielwerk

Das Cinematograph-Jouet stellt eine vereinfachte Form des Mutoskops dar.
Er besteht aus einem hochgestellten Pappkarton, in dem ein Papierstreifen mit nacheinander aufgeklebten Bildern - die einen Bewegungsablauf in Einzelbildern darstellen - senkrecht eingelegt, und von einer Holzkugel beschwert, straff gehalten wird. Mittels einer Kurbel werden die Bilder im Kreis transportiert und über eine Metallnase kurzzeitig in der oberen Position gehalten. Es entsteht ein Effekt wie im Daumenkino.

Siehe auch - Mutoskop

Coptographien

Coptographien: gr.: kóptein = schlagen, schneiden

Auch Megalographien genannt.

Entwickelt aus dem Scheerenschnitt.

Wenn man weißes Papier vor einer Lichtquelle hält, erscheint das helle Papier als Schatten schwarz, die ausgeschnittenen Stellen hell. Je nach Abstand der Lichtquelle bzw. der Projektionsfläche ist der Schatten mehr oder weniger groß bzw. scharf. Erste Beispiele lassen sich um 1780 feststellen. Eine größere Verbreitung fand ab 1840 statt. Im deutschsprachigen Raum bekannt als "coptographische Unterhaltung".

Bezeichnung in England: Cut-outs.

Bezeichnung in Frankreich: Découpures oder Ombres blanches.

Daedalum
Daedaleum = gr.-lat.: daidallein = kunstfertig arbeiten
 
Andere Bezeichnung für Wundertrommel oder Zoetrop.
Entwickelt 1834 von William George Horner (1786-1837), setzte sich jedoch nicht durch und feierte erst ab 1860 als Zoetrop oder Wheel of Life Erfolge.
 
Siehe auch - Zoetrop
Daumenkino

Andere Bezeichnungen: Abblätterbuch, Folioskop, Kleinkinoskop, Postkartenkino, Taschenkinematograph, Tachenkinoskop. Abblätter-Kineoskop.
Ein Bewegungsablauf - aufgeteilt in viele Einzelfotos - wird als Büchlein schnell mit dem Daumen durchgeblättert.

Eine einfache Möglichkeit Bilder in Bewegung zu setzen.

Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Daumenkinos - zuerst noch gezeichnet, später photographiert - auf den Markt.

Später kamen diverse mechanische Vorrichtungen hinzu, die den "Daumen" durch eine Apparatur ersetzen.

Siehe auch - Mutoskop

Bezeichnung in England: Flip-book.

Diablerien

Diablerien = lat.-it.: diabolo = Teufel

Bezeichnung für Stereokarten mit Motiven und Szenen mit Teufeln, Geistern und Skeletten.
Gegen des Licht gehalten, entfalten die Stereokarten durch eine Hintermalung oder Perforierung bzw. mit Pergamentpapier hinterklebt Ihre "schrecklichen Effekte". Entstanden in Frankreich um 1870 erfreuten sich diese speziellen Stereokarten einer großen Beliebtheit und sind heute gesuchte Sammlerstücke.

Diaphanie
Diaphanie = gr.: diaphan = durchsichtig, durchscheinend

Andere Bezsichung: Lithophanien, Transparentbilder
Die Diaphanie steht für ein durchscheinendes Bild.
Diaphanbilder wurden entweder direkt auf Glas gemalt oder als farbige Lithographien auf dünnes, mit Diaphanlack - einer Lösung von Harz in Terpentinöl - durchsichtig gemachtes Papier gedruckt und dann auf eine Glasplatte oder zwischen zwei solche Platten geklebt. Für den Betrachter erlangten sie erst gegen das Licht gehalten die besondere Wirkung.
 
Siehe auch - Lithophanie
Diorama

Diorama = gr.: dia = durch; horama = das Gesehene

Durch Nutzung eines teilweise durchsichtigen Bildes in Verbindung mit Licht wird ein Panoramaeffekt erzielt.

Die ersten Dioramabilder hatten eine Höhe von 22 Metern und eine Breite von 14 Metern und waren aus transparenter Leinwand mit deckender oder durchscheinender Bemalung gefertigt. Die Beleuchtung erfolgte durch ein Oberlicht oder durch Fenster in der Rückwand. Die Regulierung der Beleuchtung erfolgte durch farbige Blenden. Die Zuschauer saßen in einen verdunkelten Raum vor dem Diorama und betrachteten dieses durch einen Sehtunnel. Der Raum konnte nach Bestaunen des ersten Bildes auf ein zweites Bild gedreht werden.

Als Erfinder gilt Louis Jacques Mandé Daguerre (1787-1851), der die erste Vorstellung am 11. Juli 1822 in Paris durchführte. Üblicherweise wurden Landschaften oder das Innere einer Kirche geschickt mit Lichteffekten in Szene gesetzt. 1834 optimierte Daguerre seine Vorstellung mit dem Doppeleffekt. Hierzu wurde zweiseitig durchscheinende und deckend bemalte Bilder im Wechsel mit Auflicht und Durchlicht beleuchtet.

Ähnliche Bauten wurden 1823 in London, 1838 in Philadelphia und 1927 in Berlin errichtet.

Dissolving views

Dissolving views = engl.: dissolvable = auflösbar; view = Ansicht
Englischer Ausdruck für Nebelbilder.

Zwei Ansichten derselben Landschaft, z.B. einmal bei Tag und einmal bei Nacht, werden langsam mittels zweier Laterna- Magicas übergeblendet.

Beide Laterna Magicas  müssen mit einer Blendvorrichtungen oder der Möglichkeit der Lichtquellenanpassung versehen sein und müssen auf demselben Niveau stehen, damit die beiden Lichtkreise auf eine gemeinsame Bildfläche ausgerichtet sein. Durch Ausblenden des einen Bildes und allmähliches Aufblenden des zweiten Bildes kann beispielsweise ein Dämmerungseffekt in die Darstellung einer Landschaft bei Tageslicht hineingebracht werden.

Als Erfinder gilt Henry Langdon Childe (1781-1874) der entsprechende Vorführungen ab 1837 anbot.

Die ersten Vorführungen im deutschsprachigen Raum erfolgen durch den Wiener Zauberkünstler Ludwig Döbler 1843 im Josephstaedter Theater.

Siehe auch - Nebelbilder

Durchleuchtungsbilder

Andere Bezeichnung für Transparentbilder

Siehe auch - Transparentbilder

Epidiaskop

Kombination aus Episkop und Diaskop (Diaprojektor)

Siehe auch - Episkop

Episkop

Episkop = gr.: epi = Präfix mit der Bedeutung darauf; skopeô = schauen, sehen

Gerät zur Projektion von undurchsichtigen Bildern wie z.B. Postkarten.

Die beleuchtete Vorlage wird über ein Spiegelsystem und ein lichtstarkes Objektiv auf eine Leinwand geworfen. Dieses funktioniert nur über ein leuchtstarkes System,  da ausschließlich das von der Vorlage reflektierte Licht für die Projektion genutzt wird. Als Erfinder gilt Leonhard Euler (1707-1783).

Auch als Wunderkamera oder Megaskop bezeichnet. Sie wurden 1867 von dem Hamburger Mechaniker und Unternehmer Andreas Krüss (1791-1848) als Patent angemeldet und ins Programm der Firma aufgenommen. Insbesondere nutzte man sie für die Projektion von Postkarten.

Faciograph
Faciograph = lat.: facies = Gesicht; gráphein = schreiben, zeichnen
 
Andere Bezeichnung: Gesichtsschreiber.
Pappkarten mit einer Porträtdarstellungen, die bestimmte Gesichtsteile auslassen - meist die Nase, um diese karikierend mittels einer feinen Metallkette beweglich zu ersetzen.
Fantaskop
Fantaskop = gr.-lat.-ital.: fantasia = Einbildung, Vorstellung; skopeô = schauen, sehen
 
Andere Bezeichnungen: Erscheinungsseher, Phantasmaskop, Phantoskop.
Großformatige Laterna Magica auf einen fahrbarem Gestell für Projektionen z.B. auf Rauchschwaden.
Als Erfinder gilt Etienne-Gaspard Robert, genannt Robertson (1763-1837), der für seine Vorführungen von Phantasmagorien bekannt wurde. Er meldete 1799 das Projektionsgerät zum Patent an, dass ein Episkop und eine Laterna Magica in einem war. Neu an diesem Apparat war die Tatsache, dass eine Kette die Verbindung zwischen den Rädern und dem Objektiv synchron herstellte und eine kontinuierliche Schärfenverstellung ermöglichte. Der fahrbare Projektor stand zunächst hinter einem transparenten Schirm, auf den er ein kleines Bild warf. Der Apparat wurde dann lautlos zurückgefahren, wodurch die abgebildete Gestalt immer größer wurde. Um den Eindruck zu erwecken, dass die Gestalt aus der Ferne komme, musste das Bild zu Anfang auch entsprechend lichtschwach sein. Robertson benutzte dazu eine Verschlußvorrichtung ähnlich einer Irisblende. Er nannte sie Katzenauge: zwei gegenläufig sich bewegende halbmondförmige Scheiben, die durch teilweises Überlappen eine ellipsenförmige Öffnung freigaben. Robertson benutzte auch zwei Projektoren, indem er in ein feststehendes Bild mit einem zweiten Apparat eine Person projizierte.
Gramophone-Cinema

Integration eines Phenakistiskop mit einem Grammophon. Das Grammophon wird nur als mechanisches Abspielgerät der Bildscheiben verwendet. Ab 1930 bekannt. Während eine auf die Schallplatte gelegte Motivscheibe mit dieser in gleicher Richtung rotiert, kann man sie von oben durch die Schlitze der zweiten schwarzen Scheibe, die von drei kleinen Rädern getragen und gegenläufig bewegt wird, betrachten.

Das grundsätzliche System entspricht dem Zootrop.

Siehe auch - Phenakistiskop

Graphoskop

Graphoskop = gr.: gráphein = zeichnen, schreiben; skopeô = schauen, sehen

Optisches Gerät mit großer Linse zum Betrachtung von Photographien oder Postkarten. Durch die weitwinklige Linse wird eine Tiefenwirkung (ähnlich 3D- Effekt, jedoch deutlich geringer) erzeugt. 1864 erhält der Engländer Charles Rowsell ein entsprechendes Patent. Eine weitere Verbreitung erfolgte ab 1870.

Siehe auch - Stereographoskop

Guckkasten

Im englischen Peep-box, im französischen Boîte optique, im Holländischen Rare kiek genannt.

Andere Bezeichnung: Raritätenkasten.
Durch eine Vergrößerungslinse in einem Kasten können handgemalte oder handkolorierte Bilder oder Litographien - spezielle Guckkastenblätter - betrachtet werden. Durch das Einsetzen des Vergrößerungsglases und der geringen Entfernung zum Bild in einem dunklen Umfeld ergibt sich eine verstärkte räumliche Wirkung.

Der eigentliche Guckkasteneffekt ergab sich durch die Art, wie die speziellen Guckkastenblätter gezeichnet wurden. Beim hineinsehen eröffneten sich dem Betrachter perspektivische Ausblicke von bislang unbekannter Tiefe.

Die ersten Beschreibungen sind von 1677 (Christoph Kohlhans (1604-1677)) bekannt. Ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts zogen Professionelle Vorführer mit dem Guckkasten durchs Land über die Jahrmärkte und präsentierten die Bilder gegen Entgelt, verstärkt durch ergänzende Kommentare des Guckkästners, die für eine zusätzliche Dramatik sorgten. Später etablierte sich der Guckkasten außerdem als pädagogisches Spielzeug oder als Lehrmittel zur Information über ferne Länder. Die seltsame Mischung aus Magischem und Realem bescherte dem Guckkasten einen nachhaltigen Erfolg.

Guckkastenbild

Genormte Bilder zum Betrachten im Guckkasten, üblicherweise im Format 26 x 42 cm.

Die Hauptzentren, in denen in der klassischen Zeit des Guckkastens Blätter hergestellt wurden, waren London, Paris, Bassano, Augsburg und später im 19. Jahrhundert Berlin und Wien. Eine besondere Rolle spielte Augsburg mit seiner bis ins 15. Jahrhundert zurück reichenden Tradition der graphischen Kunst. In der Zeit von 1766 bis 1828 gab es hier Verlage, die sich speziell der Produktion von Guckkastenblättern widmeten. Die Motive wurden seitenverkehrt dargestellt, um dann mit dem Spiegel des Guckkastens richtig zu erscheinen. So ist die die seitenverkehrte Beschriftung von Guckkastenbildern typisch. Die Perspektive der Darstellung wurde besonders betont und übertrieben, um die Illusion der dritten Dimension zu vergrößern. Sie wurden in der Technik des Kupferstiches gedruckt und danach handkoloriert, oft auch unter Verwendung von Schablonen. Jedes Blatt wurde beschriftet. Oben findet sich meist ein spiegelverkehrter Titel, unten eine genauere Erklärung für den Vorführer. Das Hauptthema der Bilder waren Ansichten von Städten und Landschaften aus nahen und fernen Ländern, weiterhin Darstellungen von Ereignissen wie Schlachten und Naturkatastrophen, Stadtbränden, Erdbeben oder Vulkanausbrüchen. Zum Programm gehörten auch Illustrationen zur antiken Mythologie oder zum Alten und Neuen Testament. Auch humoristische und erotische Darstellungen fehlten nicht, da sie sich auf Jahrmärkten großer Beliebtheit erfreuten. Mit dem Transparentbild- einem auf dünnem Papier vorder- und rückseitig gedrucktes 'Zweiphasenbild‘, das im Wechsel so aus- und durchgeleuchtet wird, dass es Überlagerungen sichtbar macht - erreichte die Guckkastenära ihren Höhepunkt. Durch kleine Nadelstiche im Papier, konnten sogar Spitzlichter gesetzt werden. Es entstanden so genannte Lochbilder, die durch variable Beleuchtung verschiedene Inszenierungen ermöglichten. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts geriet der Guckkasten ins Hintertreffen und verkam zu einem Kuriosum.

Hauchbilder
Durchsichtige dünne Bilder, die sich beim Anhauchen oder in der Hand - durch die Wärmeeinwirkung - beginnen zu krümmen.
Die durchsichtigen, aus Gelatine hergestellten Blättchen sind aus den Hausenbildern hervorgegangen, die ihrer klösterlichen Herkunft entsprechend als Heiligenbilder vor allem ins Gebetbuch eingelegt waren. Die ersten Hauchbilder sollen um 1640 entstanden sein: Gekochter und gereinigter Fischleim (Hausenblase) wurde auf gestochene Kupferplatten gegossen, die mit Silber oder Gold eingerieben und einzeln getrocknet wurden.
Andere Bezeichnungen für diese frühe Form waren: Klosterbilder, gegossene Bilder, Hausenbilder oder auch silber und gulden Bilder.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte eine Massenproduktion ein, die der neuen Fertigungstechnik zu verdanken war: Anstelle der teuren Hausenblase verwendete man Knochenleim, die Gelatine. Des weiteren bediente man sich vorgefertigter gefärbter Gelatinefolien und bedruckte sie wie Papier mit Gold und Silberbronze auf lithographischem Wege oder im Umdruckverfahren. Der Begriff Gelatine- oder Hauchbilder bürgerte sich in dieser Zeit ein. Religiöse Motive überwogen.
Ab 1900 wurden die Hauchbilder immer öfter für Kinder mit lehrhaften Sprüchen benutzt. So genannte Fleißbildchen ließen das Hauchbild immer mehr zum Kinderbild werden.
Jakobsleiter
Jakobsleiter = Engl. Click-tablets.
 
Jakobsleitern sind Klappbilder, die nach dem Scharnierprinzip durch Fäden zusammengehalten werden. Da die 'Bilderleiter‘ beidseitig bemalt war, fand beim Herunterklappen der Segmente eine Verwandlung der Vorderseite in die Rückseite oder umgekehrt statt.
Jalousie-Bilder
Bildsegmente, die durch vertikales Verschieben weitere Bildwelten zum Vorschein bringen.
Kaiserpanorama
Andere Bezeichnung: Rundlaufsichtgerät.
Eine spezielle Form der Präsentation von Stereobildern.
Um eine aus Holz gebaute Rotunde mit einem Durchmesser von 3,75m und einer Höhe von 2,40m konnten 25 Personen, bequem auf Stühlen sitzend, die 50 handkolorierte Glas-Diapositive an sich vorbeiziehen lassen. Durch jeweils zwei Okulare blickte das Publikum auf die innen zu sehenden Glasstereobildpaare, die auf einem mit einem Triebwerk ausgerüsteten Zahnkranz montiert waren.
Beleuchtet wurden die Glasdiapositive von hinten mit Petroleum, Gas oder auch elektrischem Licht. Nach einer Betrachtungszeit von einer halben Minute setzte sich der Bilderkranz, auf ein akustisches Signal hin wieder in Bewegung, und das jeweils nächste Motiv wanderte ins Blickfeld der Zuschauer.
Als Erfinder gilt August Fuhrmann (1844-1925), der die "Kaisergalerie" gründete und in den 1880er Jahren den Sitz im Zentrum Berlins an der Kreuzung Unter den Linden und Friedrichstraße hatte. Wegen des großen Erfolges wurden in den folgenden Jahren ca. 250 Filialen gegründet. Als Bildmaterial kamen Photographien zeitgeschichtlicher Ereignisse zum Einsatz. Zwischen 1875 und 1925 wurden weit über 160.000 Stereobilder für das Kaiserpanorama angefertigt, aus denen Fuhrmann 'Optische Reisen um die ganze Welt‘ zusammenstellte.
Nach Zusammenbruch des Deutschen Reichs, wurde die Institution in "Welt-Panorama" umbenannt und bestand noch bis Mitte der 20er Jahre. Am 3. April 1939 schloß als letztes das Berliner Welt-Panorama endgültig.
Das Kaiser-Panorama kann als Vorläufer der filmischen Wochenschauen bezeichnet werden.
Kaleidoskop
Kaleidoskop: gr.: kalos = schön; skopeô = schauen, sehen
 
Andere Bezeichnung: Schönbildseher.
Spielzeug in Form eines Fernrohres, bei dem sich durch Drehen unregelmäßig aufgebaute bunte Glassteinchen oder andere bunte, meist transparente Materialien durch Spiegelung in einem Winkelspiegel zum Bild eines regelmäßigen Musters anordnen. Als Erfinder gilt Sir David Brewster (1781-1868), der das Gerät 1817 entwickelt hatte. Seine Abhandlung "Treatise on the Kaleidoscope" im Jahre 1819 trug zu der starken Verbreitung des wissenschaftlichen Spielzeugs im 19. Jahrhundert bei. Vermutlich war das Prinzip dieses optischen Spielzeugs schon im alten China bekannt gewesen ist, wo es unter dem Namen "wan-boa-tang" (Rohr der Tausend Blumen) bekannt war.
Kaleidotrop
Kaleidotrop = gr.: kalos = schön; tropo = kehren, wenden
Eine mit einem farbigen Sektor bemalte Scheibe nimmt bei rascher Umdrehung in ihrem Ganzen die Farbe an, mit der man den kleinen Sektor bemalt hat. Charles Wheatstone (1802-1875)  stellte eine durchlöcherte Scheibe her, die sich vor einer Lichtquelle drehte und die er als Kaleidotrop bezeichnete. Durch die Rotation verschmolzen die Lichtpunkte zu Lichtlinien.
Diese optische Erscheinung basiert auf die Nachbildwirkung.
Kalklicht
Künstliche Lichtquelle, die hauptsächlich zur Projektion verwendet wird.
In einer nicht leuchtenden Heizflamme wird Kalk oder eine andere nicht brennbare Substanz zum Glühen gebracht, und diese strahlt dann das Licht aus. Gleichzeitig wird eine brennende Flamme benötigt. Um die Verbrennungstemperatur der leuchtenden Flamme zu steigern, wird dem verbrennenden Gas Sauerstoff über den Kalklichtbrenner zugeführt. Er sendet den Sauerstoff in geeigneter Weise den Gasen zu und ermöglicht die hierdurch entstehende Wärme der Heizflamme auf den Kalk zu übertragen.
Als Erfinder gilt W. Birckbeck im Jahre 1824. Das Kalklicht erbrachte eine starke Verbesserung der Lichtstärke und damit die Möglichkeit, die Laterna Magica auch in großen Räumen zufrieden stellend vorzuführen.
Kinematofor

Kinematofor = gr.: kiné = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort die Bewegung betreffend

Name eines von Ernst Planck vertriebenen Praxinoskops.

Anfänglich mit Handkurbelantrieb, später mit Dampfmaschinen- bzw. Elektromotor- Antrieb.

Siehe auch - Praxinoskop

Kinematograph
Kinematograph = gr.: kiné = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort die Bewegung betreffend; gráphein = schreiben, zeichnen
 
Paul Liesegang beschrieb die Funktion eines Kinematographen 1909 folgendermaßen: "Ein Filmband, das aus sukzessiven Aufnahmen besteht, wird vor einer Öffnung vorbei geführt, welche die Größe des einzelnen Bildes hat. Jedes Bild wird vor dem Fenster einen Augenblick angehalten, dann wiederum das nächste Bild an dessen Stelle gebracht. Ein Projektionsmechanismus wirft das Bild stark vergrößert an die Wand. Während des Wechsels der Bilder wird die Wand jedes Mal durch eine Blende verdunkelt. Die schnelle Aufeinanderfolge der Bilder erzeugt beim Betrachter den Eindruck eines bewegten Bildes."
Als Erfinder gelten die Brüdern Louis Jean (1864-1948) und Auguste Marie Louis Nicolas (1862-1954) Lumière, die auf den Arbeiten ihrer Vorgänger Ottomar Anschütz (1846-1907), Emile Reynaud (1844-1918) und Thomas Alva Edison (1847-1931) aufbauten. Ausgehend vom Edisonschen Kinetoskop entwickelten sie einen Apparat, mit dem man Filme sowohl aufnehmen als auch vorführen konnte, den sie am 13. Februar 1895 zum Patent anmeldeten und einen Monat später unter dem Namen Cinétoscope de projection vorstellten. Sie übernahmen vom Edisonschen Kinetoskop die Perforation, den Greifer und das Format, den 35mm breiten Film von George Eastman (1854-1932).
Kinematographie
Kinematographie = gr.: kiné = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort die Bewegung betreffend; gráphein = schreiben, zeichnen
 
Verfahren zur Aufnahme und Wiedergabe von bewegten Bildern.
Als Erfinder der Kinematographie gelten die Brüder Louis Jean (1864-1948) und Auguste Marie Louis Nicolas (1862-1954) Lumière, die am 22. März 1895 die erste Vorführung durchführten.
Der erste von ihnen gedrehten Film hatte den Titel "La sortie des ouvriers de l’usine Lumière (Arbeiter beim Verlassen der Lumière-Werke).
Die erste offizielle Vorführung ereignete sich am 28. Dezember 1895 in einem Kellerlokal, dem Indischen Salon des Grand Café am Boulevard des Capucines. 1897 verkaufte Lumiere das Patent an Charles Pathé (1863-1957), der noch im selben Jahr den ersten Film herausbrachte und zu einem der wichtigsten Unternehmer der Filmbranche werden sollte.
Kinetograph
Kinetograph = gr.: kiné = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort die Bewegung betreffend; gráphein = schreiben, zeichnen
 
Andere Bezeichung: Bewegungszeichner.
Kinematographisches Aufnahmegerät synchronisiert mit einem Phonographen.
Von Thomas Alva Edison (1847-1931) 1889 entwickelt und 1891 zum Patent angemeldet.
Edison hatte vorher zusammen mit seinen Mitarbeitern den Phonographen entwickelt. Es schwebte ihm vor, das gleiche für das Auge zu schaffen, Stimme und Bewegung zu gleicher Zeit zu speichern, miteinander zu verbinden und vereint wiederzugeben. Die Kamera, die er baute, war mit einer Filmrolle bestückt, die durch eine Reihe von Walzen an der Linsenkombination vorbeigezogen und automatisch wieder hochgezogen wurde. Eine von einer Kurbel getriebene Kette besorgte den ruckartigen Transport. Wenn der Film stillstand, löste die Kurbeldrehung den Verschluß aus. Der Kinetograph schaffte in der Sekunde 20 bis 40 Belichtungen. Mittlerweile produzierte George Eastman (1854-1932) in Rochester den ersten Zelluloidfilm. Sein Mitarbeiter William Kennedy Laurie Dickson (1860-1935) kam auf die Idee, den 70mm breiten Film zu halbieren und mit Randperforationen zu versehen, damit die Kamera ihn präziser transportieren konnte.
Kinetoskop
Kinetoskop = gr.: kiné = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort die Bewegung betreffend; skopeô = schauen, sehen
 
Andere Bezeichnung: Bewegungsseher
Das Kinetoskop lag dem Schnellseher von Ottomar Anschütz (1846-1907) aus dem Jahr 1887 zugrunde.
Sein Mechanismus bewegt den Filmstreifen vorwärts. Er wird von hinten elektrisch durchleuchtet. Durch ein Guckloch kann immer nur ein Zuschauer den Film sehen. Fünf dieser Apparate wurden erstmals 1894 in New York am Broadway aufgestellt. Sie waren als Münzautomaten eingerichtet und fanden reges Interesse.
Der Film war 600 Bilder lang.
Kinora

Kleines mechanisches Betrachtungsgerät für Einzelbilder als Bewegungsabläufe, auf einer Walze aufgeklebt.

Die Funktion entspricht einem Mutoskop oder einem Daumenkino.
Die Kinora wurde von den Brüdern Lumiére 1898 entwickelt und hauptsächlich in England von der British Mutoscope & Biograph Co. vermarktet.

Sie besteht aus einem Betrachter mit Vergrößerungsglas, durch den man sich die Serienphotographien anschauen kann. Diese sind auf eine elastische Unterlage geklebt und wie die Borsten einer Rundbürste um eine Walze befestigt. Beim Umdrehen stoßen die Bilder gegen einen Vorsprung, wodurch sie für einen Augenblick flach und horizontal gehalten werden; bei Fortsetzung des Drehens wird der Widerstand überwunden und das nächste Bild kommt zum Vorschein. Dieses Gerät gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, einer einfacheren mit manuellem Kurbelantrieb und einer mit Federwerk betriebenen anspruchsvolleren Version. Letztere wird wie eine Uhr aufgezogen: Sobald man den Riegel löst, schnurren die Bilder gleichmäßig vor den Augen des Betrachters ab. Bei luxuriösen Vorrichtungen dieser Art gibt es sogar mehrere Schaulinsen, die verschiedenen Personen eine gleichzeitige Betrachtung ermöglichen.

Lamellenbilder

Andere verwendete Namen: Triscenorama

Bildliche Darstellungen - zumeist religiöse Motive - ,die je nach Betrachtungswinkel (von links, von rechts, oder von vorne) drei wechselnde Ansichten zeigen.

Ein Bild wird in Streifen zerlegt und auf Holzstäbe geklebt, oder die Holzstäbe werden - nebeneinander gelegt - direkt bemalt. Auf die linke Seite des Holzstabes wird das linke Bild geklebt bzw. gemalt, auf die rechte entsprechend das rechte Bild. Montiert man nun die Holzstäbe nebeneinander mit dem Abstand einer Holzstabdicke, so kann man von links das linke Bild betrachten, von der Mitte das mittlere Bild usw. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts sind diese Bilder bekannt, wobei sich auf Grund der Aufteilung in 3 Bilder vor allen Dingen die Darstellung der Dreifaltigkeit geeignet war. Mit Einführung der Lithographie stieg auch die Zahl der Lamellenbilder sprunghaft an. Sie fanden großen Absatz durch den Verkauf in Wallfahrtsorten.

Eine moderne Abart ihres Prinzips sind die Reklametafeln mit drehbaren Dreiecksstäben, die in stetem Wechsel drei verschiedene Ansichten präsentieren.

Siehe auch - Riefelbilder

Lampaskop

Lampaskop = gr.-lat.: lampadarius = Lampengestell; skopeô = schauen, sehen

Laterna Magica die so aufgebaut ist, dass sich das Gehäuse direkt auf einer Petroleumlampe (statt Lampenschirm) aufsetzen lässt.

Angeboten wurde das Lampaskop durch den französischen Hersteller Edouard Vergile Lapierre, und wurde in den 1880-90er Jahren sehr erfolgreich verkaufte.

Laterna Magica

Laterna Magica = gr.-lat.: laterna = Laterne; magica = Zauber-, Geheimkunst

Andere Namen: Zauberlaterne oder Schreckenslaterne.

Die Laterna Magica stellt die früheste Form eines Projektionsgerätes dar.

Sie besteht aus einem Gehäuse, in dessen Innerem sich eine Lichtquelle befindet. Als Lichtquelle dienten anfänglich Kerzen und - am meisten verbreitet - Petroleumlampen, später auch mit elektrischer Beleuchtung.

Zur Verstärkung der Lichtquelle wurde oft ein Hohlspiegel an der Rückwand befestigt, der die Strahlen parallel nach vorne warf. An der Vorderseite gegenüber dem Spiegel wurde ein Rohr angebracht, in dem man zwei konvexe Linsen senkrecht befestigte. Hinter dem gemeinsamen Brennpunkt dieser beiden Linsen schob man das transparente Bild spiegelverkehrt und auf dem Kopf stehend ein. Oft wird das Bild danach noch durch eine 3. Linse vergrößert.

Als einer der Erfinder gilt der Jesuitenpater Athanasius Kircher (1602-1680) aus Geisa bei Fulda. 1646 erschien in Rom sein Werk Ars magna lucis et umbrae, worin er die Grundsätze der Projektion beschrieb. Die erste Abbildung einer Laterna Magica erfolgte in der 2. Auflage 1671, als erster Abbildungen von Projektionen mit der Laterna magica publizierte. Der dänische Mathematiker Thomas Walgenstein (1622-1701) stellte die Laterna Magica 1665 bei einer Ausstellung in Lyon als Weltneuheit vor und feierte damit erste Erfolge. Anfangs als Zaubervorführung gedacht, machten sich später Wissenschaftler die Laterna Magica zunutze. Ab 1850 wurde Sie immer mehr auch für pädagogische und unterhaltende Zwecke eingesetzt.

Laternenbilder
Speziell für die Laterna Magica gefertigte transparente Bilder.
Anfänglich wurden handbemalte Glasplatten verwendet. Später wurden die Glasplatten mit industrielle gefertigten Abziehbildern versehen. Nach der Erfindung der Photographie setzten sich schnell Diapositive durch.
 Dabei benutzte man Bildhalter verschiedenster Konstruktionen.
Es gab verschiedenste Formen von Glasplatten, die entweder als Einzelbilder hergestellt wurden oder in Streifen, um die Bilder nacheinander durch den Projektionsschlitz schieben zu können. Aber auch runde Glasplatten mit im Kreis angeordneten Bildern waren weit verbreitet.
Die beweglichen Laternenbilder lassen sich im wesentlichen in drei Gruppen unterteilen: Zieh-, Hebel- und Drehbilder. Das Ziehbild setzt sich aus zwei Glasplatten zusammen; während eine Platte fest im Rahmen steht, kann man die andere an ihr vorbeiziehen. So wurde z.B. das Vorbeifahren eines Bootes simuliert. Das Hebelbild besteht aus zwei runden Platten; die eine starr, die andere lässt sich durch einen Hebelmechanismus um ihr Zentrum bewegen. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, Schaukelbewegungen vorzutäuschen. Mit den Drehbildern konnte man eine komplette Drehung durchführen, mit der man beispielsweise Wasserräder darstellen konnte.
Lebensrad

Siehe auch - Stroboskop

Leporello
Ein langer Papierstreifen, der für die Darstellung von Landschaften, Ansichten usw. verwendet wurde. Der Papierstreifen wurde Platz sparend harmonikaartig zusammengefaltet.
Die Entwicklung geht auf eine Falttechnik des chinesischen Buchwesens zurück. Benannt wurde sie aber nach dem Diener Leporello, der in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Don Giovanni" (1787) eine lange Liste der Geliebten seines Herrn anlegt.
Im 18. und 19. Jahrhundert erfreuten sie sich zunehmender Beliebtheit, wobei sich die Thematik von dem historischen Ereignis mehr und mehr zum landschaftlichen Panorama hin entwickelte. Leporellos wurden zunächst im Stahlstich, dann in Litho- und Chromolithographie in Umlauf gebracht, wobei Rheinpanoramen in Deutschland an vorderster Stelle standen. Durch einen festen Deckel mit geprägtem Titel rückte das Leporelloalbum in die Nähe des Buchs. Ab 1880 kamen Postkarten-Leporellos - meist 10 bis 24 Ansichten in Gruppen zusammengefasst – auf den Markt und wurden zu einem beliebten Reisesouvenir.
Lithophanien

Lithophanien = gr.: lithos = Stein; phänin = leuchten, scheinen

Unlasiertes Biscuit-Porzellan mit eingepressten Bilder. Platten aus dünnen durchscheinendem Porzellan, in welches verschiedene bildliche Darstellungen als Tiefrelief eingepresst werden. Ohne Lichteinfluss sieht die Porzellanplatte unscheinbar aus, jedoch mit Hinterleuchtung wird das eingepresste Relief mit einer schönen Tiefenwirkung sichtbar. Die Bildwirkung entsteht durch die in unterschiedlichen Stärken ausgearbeiteten Partien des Porzellans. Während die erhabenen Stellen die Schatten bestimmen, kann man in den dünneren Stellen die Lichter erkennen.

Als Erfinder gilt der Pariser Diplomat Baron Paul de Bourgoing um 1827. Lithophanien zierten als Fensterbilder, Lampen- oder Lichtschirme die bürgerlichen Wohnungen. Bevorzugte Motive waren Landschaften, Genreszenen und Porträts, denen als Vorlage Nachbildungen großer Meister dienten.

Megalethoskop
Megalethoskop = gr.: mega = groß; skopeô = schauen, sehen.
 
Betrachtungsgerät als Verbesserung des Guckkastens., Statt Guckkastenblätter wurden Kollodiumphotographien verwendet.
Das Megalethoskop wurde erstmals auf der Londoner Weltausstellung 1862 vorgestellt. Mit diesem um 1860 von Carlo Ponti (1821-1893) in Venedig angefertigten Gerät, kann man transparente Photographien in einer Größe bis zu 25 x 34cm betrachten, die mittels einer integrierten Linse nochmals deutlich vergrößert werden konnten. Um den Transparenzeffekt zu erzielen, kopierte man die nach dem nassen Kollodiumverfahren hergestellten Glasnegative auf ein dünnes Albuminpapier und bemalte es auf der Rückseite wie schon die transparenten Stereophotographien (Tissue Technik). Um Effekte wie Mondschein und Wasserreflexionen zu erreichen, versah man die Aufnahmen mit Löchern, spannte sie in einen leicht gewölbten Holzrahmen und beklebte sie rückseitig mit dünner lichtdurchlässiger Gaze, welche der Lichtdiffusion diente und gleichzeitig als Mattscheibe wirkte. Durch Öffnen und Schließen der Klappen am Megalethoskop ließ sich Richtung und Menge des einfallenden Lichts steuern.
Megalographien

Megalographien gr.: mega = groß; gráphein = schreiben, zeichnen

Siehe auch - Coptographien

Megaskop
Megaskop = gr.: mega = groß; skopeô = schauen, sehen
 
Spätere Bezeichnung für die "Wunderkamera".
 
Siehe auch - Wunderkamera
Siehe auch - Episkop
Momuskop
Momuskop = gr.-lat.: mimesis = nachahmende Darstellung; skopeô = schauen, sehen; mytholog.: momus = Gott des Spottes
 
Bildbetrachter für Personen - Photographien. Ein eingebauter, beweglicher Zerrspiegel ermöglicht die Verwandlung der Mimik der abgebildeten Person.
Mutoskop

Mutoskop = gr.lat.: muto = stumm; skopeô = schauen, sehen

Andere verwendete Namen: Stummseher, Kinora

Mechanisches Daumenkino oder Abblätterbuch. Über eine Handkurbel wird eine Bildrolle in Bewegung gesetzt, auf der eine hohe Anzahl von Einzelbildern einen Bewegungsablauf darstellen. Durch eine Haltevorrichtung werden die Einzelbilder der Rolle für eine Bruchteil einer Sekunde festgehalten, bis das nächste Bild dargestellt wird. Die Bildrolle ist in einem Guckkasten mit Sehschlitz eingebaut. Üblicherweise mit Münzschlitz versehen, wurden Mutoskope gerne als Unterhaltungsmaschinen in Spielhallen, Kaufhäusern und auf Bahnhöfen eingesetzt. Als Erfinder des Mutoskops gilt Herman Casler (1867-1939) der sein Patent 1894 anmeldete. Modernere Versionen waren bis in die 1970er Jahre auf Jahrmärkten im Eibsatz.

Siehe auch - Kinora

Myriorama
Myriorama = gr.: myrio = In Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort mit der Bedeutung zehntausendfach, große Anzahl; horama = das Gesehene
 
Vertikal-Montage eines Streifenpanoramas, meist ein Landschaftspanorama bestehend aus 16, 24 oder 36 gleich große Vertikalsegmente.
Da die Horizontlinie, dort wo die Streifen aufeinander stießen, immer auf derselben Höhe war, konnten die Bildteile in immer neuen Kombinationen zueinander montiert werden. Die frei kombinierbaren Ansichtsfolgen sind eine Erfindung des Franzosen Jean-Pierre Brés aus dem Jahr 1802. Um einen kontinuierlichen Anhaltspunkt des Wahrnehmungsfeldes zu erzielen, entfaltete sich das Bild meist entlang einer Verkehrsader oder eines Flußbettes, die im Vordergrund dargestellt wurden. Entscheidend für diesen unteren Teil der Ansicht war, dass hier keine Brüche oder abrupten Perspektivwechsel stattfanden, die den Eindruck fortlaufender Bewegung hätten stören können. Nur im Mittelfeld der Darstellung wechselten die standardisierten Sehenswürdigkeiten einander ab: die Ruine mit dem Felsen, die Tanne mit dem Wasserfall etc., Bildteile, die immer neue Landschaften entstehen ließen.
Nebelbilder

Siehe auch - Dissolving views

Ombres Chinoises

Siehe auch - Schattentheater

Ombro cinema

Linienrasteranimation um 1920.
Ein mit zwei Bewegungsphasen nebeneinander bedruckter Papierstreifen wird hinter einem Bildschirm aus transparenter, mit einem Streifenraster bedruckter Zelluloidfolie abgerollt. Die Breite der Streifen verdeckt und zeigt abwechselnd die beiden Bewegungsphasen, wodurch die Bilder animiert werden.

Panorama
Panorama = gr.: pan = In Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort mit der Bedeutung all, ganz, gesamt; horama = das Gesehene
 
Panoramabild, das einen vollständigen 360°-Rundumblick darstellt und in einem eigens dafür konstruierten Gebäude gleichen Namens ausgestellt wird. Erst das Gemälde und das Gebäude zusammen, samt der ganzen Maschinerie von Täuschungen und Tricks, von Lichtkalkül und Staffagen, machen das Panorama aus, das gegen Eintrittsgeld betrachtet werden kann. Der Eintretende wird in einen dunklen Gang geführt, wo er warten muss, bis sich seine Augen auf das Dämmerlicht eingestellt und sich der äußeren Realität entwöhnt haben. Dann steigt man die Treppe zu einer Aussichtsplattform in der Mitte des Raumes hoch, von wo aus man sich das Panorama anschaut. Ringsum sieht man die naturgetreu gemalte Landschaft oder Szene, die von einem indirekten Deckenlicht atmosphärisch erleuchtet ist. Die Perspektive des Gemäldes ist genau auf diesen Standpunkt des Betrachtenden hin berechnet. Eine Brüstung hindert den Besucher, sich von diesem Gesichtspunkt zu entfernen, denn sonst könnte er die Verzerrung der Darstellung wahrnehmen. Auch bleibt dem Beschauer der Übergang vom dreidimensionalen Raum zur zweidimensionalen Malerei, der gekonnt mit Staffagerequisiten gefüllt ist, verborgen. Als Schöpfer dieses Mediums werden der deutsche Maler Johann Adam Breysig (1766-1831) und der irische Maler Robert Barker (1739-1806) genannt. Ersterer hatte zuvor die Konzeption entwickelt, doch Barker setzte sie zuerst in die Tat um. Er errichtete 1788 das erste Halbrund-Panorama in Holyrood, das er schließlich zu einem kompletten Bildkreis ergänzte. Ein 360°-Rundblick über London vom Dach der Albion Mills brachte Barker 1792 den ersehnten Durchbruch beim Publikum. Von London aus breitete sich das oft als 'erstes optisches Massenmedium im strengsten Sinne‘ bezeichnete Panorama über ganz Europa aus. 1799 wurde die erste Rotunde in Paris, 1800 in Berlin, 1803 in Hamburg eröffnet. Für jedes Teilelement des Panoramas – Gemälde, Architektur und Bildinhalt – lassen sich kunsthistorische Vorläufer aufspüren wie Bühnenmalerei, Pantheon und Veduten.
Pantograph
Pantograph = gr.: pan = alles umfassend; gráphein = schreiben, zeichnen
 
Andere verwendete Namen: Allesschreiber, Storchschnabel.
Instrument zum Übertragen von Zeichnungen im gleichen, größeren oder kleineren Maßstab oder auch zur verzerrten Übertragung von Zeichnungen in Anamorphosen. Heute wird der Panthograph als Gerät zur Vergrößerung und Verkleinerung von Kopien verstanden, ursprünglich ist er jedoch als Teil einer Perspektivmaschine bekannt geworden. Er ermöglichte nicht nur das punktweise Abmalen der Umgebung bzw. die Abbildung beliebiger Gegenstände, sondern auch die Projektion von Bildern Punkt für Punkt auf gekrümmte Flächen. In beiden Fällen war neben dem Maler ein Helfer notwendig.
Als Erfinder gilt Christophorus Scheiner (1573-1650) im Jahre 1603.
Der Pantograph besteht aus einem mechanisch-beweglichen Stangen-Parallelogramm. Um einen Gegenstand abzubilden, konnte jeder beliebige Blickwinkel eingenommen werden. Der Maler hatte das Zeichenpapier oder die Leinwand direkt vor sich, der Maßstab der Abbildung ließ sich bequem mit dem Pantographen regulieren. War der Pantograph mit seinem Abtast- und Zeichenstift in bestimmten Punkten auf der Zeichenebene verankert, ließen sich Vorlagen entweder vergrößern oder verkleinern.
Der Pantograph wurde in weiter entwickelter Form Ende des 18. Jahrhunderts noch einmal als Porträtiermaschine eingesetzt, ansonsten ist er bis heute ein Arbeitsinstrument technischer Zeichner, Architekten und Archäologen geblieben.
Peep-egg

Peep-egg = engl.: peep = verstohlen gucken; egg = Ei

Eine Variation des Guckkastens im Miniaturformat.

Um 1860 populäres optisches Spielzeug, das vorzugsweise als Andenken für Touristen gedacht war. Die eiförmigen, aus lichtdurchlässigem Alabaster gefertigten Objekte sind am oberen Ende mit einem Guckloch versehen, das mit einer bikonvexen Linse versehen ist. Durch dieses kann das Objekt an der anderen Seite vergrößert betrachtet werden.

Während manche Peep-eggs nur ein Bildmotiv aufweisen, gibt es andere mit bis zu drei Ansichten. Den Bildwechsel ermöglicht ein Drehmechanismus, der durch zwei an der Außenwand befindliche Knäufe betätigt wird. Die Tiefenwirkung ergibt sich einerseits durch die Linse, andererseits durch die Wölbung der kleinen, leicht nach hinten gebogenen Abbildungen im Innern der Peep-eggs, die auch kleine Steine oder Muscheln enthalten können.

Persistenzrad

Antriebsmodell für Spielzeugdampfmaschinen.

Basierend auf der Trägheit der Wahrnehmung (Persistenz) werden kleine Blechscheiben mit Punkten in verschiedenen Farben versehen. Durch schnelles Drehen der Blechscheibe über den Dampfmaschienenantrieb verschmelzen die Punkte zu sternförmig angeordneten Linien.

 

Phantasmagorien
Phantasmagorien = gr.: phantasma = Geistererscheinung; ageirein = versammeln
 
Zauber, Trugbilder, Blendwerk. Darstellung von Trugbildern durch optische Mittel.
Der Ausdruck Phantasmagorie wurde erstmals von Paul Philidor (Paul de Philipsthal) 1792 für spektakuläre Unterhaltungsformen mittels optischer Tricks verwendet.
Er führte viele sensationelle Effekte ein, z.B. Projektionen von Skeletten und Gespenstern im Vorführraum, Donner- und Blitzeinlagen, Effekte aus dem Schattentheater, lebensgroße maskierte Personen, Rauch.
Die technische Grundlage der phantasmagorischen Vorstellungen war eine große, bewegliche Laterna Magica auf Rädern.
Phenakistiskop

Phenakistiskop = gr.: phenakizein = durch falsche Vorspiegelungen täuschen; skopeô = schauen, sehen

Andere verwendete Namen: Lebensrad, Täuschungsseher, Fantaskop

Vorrichtung, mit der gezeichnete Phasenbilder in Form von Bewegungsbildern wahrgenommen werden können.
Als Erfinder gilt Joseph Antoine Ferdinand Plateau (1801-1883), der das Phenkistiskop 1832 entwickelt hat.

Es besteht aus einem Griff, auf dem eine Scheibe montiert ist, die sich drehen lässt. Am Rand der Scheibe sind eine Anzahl (z.B. 16) radial angeordneter Schlitze ausgespart. Während die dem Gesicht zugewandte Seite schwarz ist, alternieren auf der Hinterseite die Schlitze mit gezeichneten Bilderreihen. Um den beabsichtigten Effekt zu erzielen, muss man vor einem Spiegel die Scheibe in Rotation versetzen und durch die Schlitze in den Spiegel schauen, wodurch man die aufeinander folgenden Abbildungen als bewegtes Bild wahrnimmt.

Eine spätere Abänderung der ursprünglichen Lebensrad-Konstruktion machte die Benutzung des Spiegels unnötig: Spalten und Phasenbilder befinden sich auf zwei voneinander getrennten, durch eine gemeinsame Achse verbundenen Scheiben. Durch die Spalten der einen Scheibe blickt man auf die Scheibe mit den Phasenbildern. Hierbei handelt es sich um eine Vorstufe zum Zoetrop.

Polymorphoskop
Polymorphoskop = gr.: poly = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort mit der Bedeutung mehr, viel; morphein = Gestalt annehmen; skopeô = schauen, sehen
 
Anderer verwendeter Name: Vielgestaltseher.
Eine in Facetten geschliffene Linse, die beim durchschauen von einem Bildmotiv dieses entsprechend der Anzahl ihrer Facetten vervielfältigt und ein neu zusammengesetztes Bild entstehen lässt.
Als erstes beschrieben 1638 von Francois Niçeron "La Perspective Curieuse" und 1646 von Mario Bettini "Apiaria".
Polyorama lorgnette

Polyorama lorgnette = gr.: poly = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort mit der Bedeutung mehr, viel; franz.: lorgnette = Stielbrille

Andere verwendete Namen: lorgnette pittoresque

Die kleinere Variante des Polyorama panoptique. Ein konisches Betrachtungsgerät aus Blech für kleine runde, transparente, hintermalte und perforierte Bildscheiben.

Siehe auch - Polyorama panoptique

Polyorama panoptique

Polyorama panoptique = gr.: poly = in Zusammensetzungen auftretendes Bestimmungswort mit der Bedeutung mehr, viel; Panoptikum = Sammlung von Sehenswürdigkeiten

Holzkasten zum Betrachten transparenter, hintermalter und perforierter Lithographien.

Das Gerät, dessen Name soviel wie 'die Vielfältigkeit der Welt betrachten‘ bedeutet, entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich und erfuhr als moderne Version des Guckkastens eine weite Verbreitung.

In einem Holzkasten können transparente Lithographien durch eine Linse betrachtet werden. Durch Öffnen und Schließen der Deck- und Rückklappe wird der Verwandlungseffekt hervorgerufen, in dem die Lithographien - die koloriert, rückseitig bemalt und teilweise durchlöchert sind - von verschiedene Stellen beleuchtet werden. So verändert sich z.B. eine Tagszene in eine Nachtszene mit entsprechenden Straßenbeleuchtungen (Durchlöcherung bei den Straßenlampen). Diese Doppeleffektbilder werden Diaphane genannt. Die Motive enthalten z.B. Mondscheinszenen, Kircheninterieurs, Naturereignisse und Katastrophendarstellungen.

Pop-ups

Pop-ups = engl.: pop-up = plötzlich auftauchen

Andere verwendete Namen: Verwandlungsbilderbücher, Surprise picture books.
Oft dreidimensionale Bücher zum Aufstellen, Auseinanderklappen, Drehen, Ziehen und Stecken, die mechanisch verändert werden können.

Die einzelnen Bilder verfügen über bewegliche Teile und sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Eine große Verbreitung erlangten Sie ab Mitte des 19. Jahrhunderts in beweglichen Kinderbüchern.

In Deutschland publizierte vor allem der Esslinger Verlag J. F. Schreiber viele erfolgreiche Spiel- und Verwandlungsbücher. Hierbei ist besonders der Münchner Künstler Lothar Meggendorfer (1847-1925) nennen.

Praxinoskop

Praxinoskop = gr.: praxis = tun, handeln; skopeô = schauen, sehen

Andere verwendete Namen: Tätigkeitsseher.

Die verbesserte Version des Zoetrops. Statt durch die Schlitztrommel, schaut man über die Trommelkante auf die Trommelachse wo eine Säule umlaufend mit Spiegeln versehen ist. Die Anzahl der Spiegel entspricht der Anzahl der Bewegungsbilder auf dem Papierstreifen, der an der Trommelwand innen eingelegt wird. Die nächste Bewegungsphase tritt mit dem Gegenübertreten einer neuen Spiegelfläche ins Auge. Dazwischen geht die eine Stufe in die andere über.

Als Erfinder gilt Emile Reynaud (1844-1918), der das Praxinoskop 1877 erstmalig vorstellte. Bei dem Praxinoskop nach Reynaud wurden die Spiegel durch eine Kerze - die auf der Klappenachse befestigt wurde - beleuchtet.

Projektor
Anderer verwendeter Name: Lichtbildwerfer.
Gerät zur optisch vergrößerten Wiedergabe von Projektionsvorlagen auf einer Bildwand.
Um durchsichtige Stehbilder, Diapositive, wiederzugeben, werden Diaprojektoren verwendet. Undurchsichtige Stehbilder hingegen werden mit Hilfe des Episkops reflektiert und projiziert.
Bildwerfer für beide Bildarten heißen Epidiaskope. Sonderformen sind etwa Tageslichtprojektoren (Overhead-, Schreib-, Zeichen-, Arbeitsprojektor), Mikrofilmlesegeräte, Stereoprojektoren (Raumbildwerfer), Röntgenprojektoren zur Projektion von Röntgenaufnahmen, Mikroprojektoren zur Wiedergabe mikroskopischer Präparate usw.
Protean Views
Protean Views = engl.: protean = vielseitig; view = Sicht
 
Andere verwendete Namen: Transparencies, Transformations.
Transparentbilder zum Betrachten ohne entsprechendes Gerät als Nachahmung eines Dioramas in miniaturisierten Format.
Als Erfinder gelten William Spooner und William Morgan in den 1830er Jahren.
Beim Halten gegen das Licht wird den beidseitig bemalten Bildern mit Durchscheineffekt das vollständige Motiv entlockt. Während die eine Seite das Hauptbild beinhaltet, ist die Rückseite mit anderen Motiven oder ergänzenden Details versehen. Durch den Wechsel des Lichts wird eine Verwandlung hervorgerufen.
Als Beispiel kann eine von Morgan herausgegebene 'vielseitige Ansicht‘ von 1838 genannt werden.
Diese stellt den Mont Blanc dar. Er kann auf den ersten Blick als Tagesansicht wahrgenommen werden; gegen das Licht gehalten, sieht man, wie die Sonne untergeht und ihr Platz vom aufsteigenden Mond eingenommen wird, allmählich erscheinen die aufleuchtenden Lichter im Ort.
Riefelbilder

Erstmalig im 17. Jahrhundert bekannt geworden. Der Bildträger bestand zuerst aus dreieckigen Leisten, später aus ziehharmonikaartig gefaltetem Karton, wobei auf eine Seite der Leiste das auf Streifen aufgeteilte linke Bild und auf der anderen Seite das rechte Bild gemalt oder aufgeklebt wurde. Hieraus ergab sich ein Untergrund aus Schrägen, die in zwei Richtungen wiesen. Frontal von vorne und somit gleichzeitig betrachtet, ergibt das Bild keinen Sinn. Die beiden Motive können erst erkannt werden, wenn man sie von der Seite ansieht. Je nachdem, ob man dabei seitlich von rechts oder links schaut, ist immer nur eines der Motive als ganzes unverzerrtes Bild zu sehen. Die hauptsächliche Verbreitung erfolgte im 19. Jahrhundert. Die Motive stammen fast durchweg aus dem religiösen Bereich, wobei die zweifache Darstellungsmöglichkeit zu den Kombinationen Kreuzigung/Auferstehung oder Christus/Maria führte.

Lamellenbilder sind ähnlich aufgebaut, jedoch haben diese nicht zwei, sondern drei Darstellungen.

Siehe auch - Lammellenbilder

Schattenfiguren
Schwarze oder farbige, handgeführte Figuren aus Tierhäuten, die für Aufführungen im Schattentheater eingesetzt werden.
Die Schattenfiguren werden von einer Öllampe auf einen Wandschirm projiziert. Hinter dem Schirm befindliche Akteure bewegen diese mit einem, zwei oder mehreren dünnen, am Körper befestigten Stäben.
Die Figuren werden aus Tierhäuten gearbeitet, die in einem mehrwöchigen Prozess aus Trocknen, Schleifen und Schaben vorbereitet werden. Je nach Herkunftsland werden sie mit feinen Perforierungen versehen, die der Verzierung von Kleidung, Schmuck und Haartracht dienen.
Unabhängig davon, ob die Figuren transparent sind, wie z.B. in Indien oder der Türkei, oder opak, wie auf Java und Bali, werden die Häute eingefärbt oder bemalt. Form und Farbe lassen Rückschlüsse auf den Charakter der jeweiligen Figur zu.
Schattentheater

Als Schattentheater wird das Bewegen von handgeführten Schattenfiguren vor einer beleuchteten Leinwand bezeichnet. Das Schattentheater entwickelte sich in China schon im 2. Jahrhundert v. Chr. Erste belege gibt es seit dem Jahre 1000. Über den asiatischen Raum kam das Schattentheater nach Persien, Ägypten, die Türkei und Griechenland schließlich nach Westeuropa. Hier wurde der Begriff "Ombres Chinoises" am meisten verwendet.

Bewegliche Figuren wurden hinter einem von hinten mit Öllicht beleuchteten Papier- oder Stoffschirm gespielt. Der Zuschauer sah auf der Vorderseite das Schattenbild der Figuren.

Zweck und Funktion des Schattenspiels war meist die Erziehung des Publikums. Auf Bali gibt es noch heute den "Wayang Kulit", der bis heute nach streng festgelegten Regeln und meist zu religiösen Ereignissen aufgeführt wird.

Schnellseher
Andere verwendeter Name: Tachyskop.
Betrachtungsgerät für photographisch aufgenommene Reihenbilder.
Inspiriert durch die Aufnahmen von Eadweard Muybridge (1830-1904), entwickelte Ottomar Anschütz (1846-1904) photographische Moment- und Reihenbilder mit kurzen Belichtungszeiten.
1883 konstruierte er einen Schlitzverschluß, der nicht wie üblich vor, sondern hinter das Objektiv gesetzt wurde, womit sehr kurze Belichtungszeiten möglich wurden. 1884 entstanden so Aufnahmen auf Glasplatten, die qualitativ hochwertiger waren als die von Marey und Muybridge. Anschließend konstruierte er für die Betrachtung seiner Reihenbilder einen Schnellseher. Dafür wurden die Aufnahmen auf einen Papierstreifen montiert, der im Zentrum mit Sehschlitzen versehen war. Dieser wurde in eine drehbare Trommel eingelegt. 
Später übertrug Anschütz die Phasenphotographien auf Glasplättchen, die am Rand einer senkrecht stehenden, um ihren Mittelpunkt kontinuierlich rotierenden Scheibe angebracht wurden. Die kurz aufleuchtenden Blitze der Geißlerschen Röhre, welche die Bilder durchleuchteten, ersparten der Bildmaschine den ruckweisen intermittierenden Transport der Bilder.
Diesen elektrischen Schnellseher produzierte Siemens & Halske ab 1891. Er trägt auf einer Scheibe 18 bis 24 Diapositive von Serienphotographien.
Skioptikon

Skioptikan = gr.: skia = Schatten; opsis = Blick

Weiterentwicklung der Laterna Magica mit einen Oxyhidrogenbrenner, der eine hellere Projektion ermöglichte. Entwickelt 1869 von Lorenzo J. Marcy in Philadelphia.

Später erfolgte ein Übergang von den Öllampen auf Kalklicht- Brenner.

Das Sciopticon wurde 1873 von Walter Woodbury in England eingeführt. 1879 wurde es von George Albert Smith (1864-1959) mit einer neuen Paraffinlampe ausgestattet. In Deutschland werden Projektionsgeräte allgemein auch als Scioptikon bezeichnet.

Stanhopes
Mikroskopisch verkleinerte, transparente Photographien auf einer Lupe, die in dekorative Gegenstände eingearbeitet werden.
Diese Lupenbilder wurden nach Charles Graf von Stanhope (1753-1816) benannt.
Üblicherweise auf einer flachen Oberfläche plazierte Darstellungen von z.B. 3mm Durchmesser, die man durch das konvexe Ende und ein Glasröhrchen hindurch betrachtet. Meist in Schmuckgegenstände, Uhrschlüsseln, Federstielen usw. einmontiert.
Stereographoskop

Erweiterung des Graphoskops um 2 weitere Linsen zur Betrachtung von Stereobildern.

Siehe auch - Graphoskop

Stroboskop

Stroboskop = gr.: stróbos = Wirbel; skôpeo = schauen, sehen

Andere Bezeichnungen: Lebensrad, Kreisdrehseher.
Optisches Gerät, mit der auf einer runden Scheibe gezeichnete Phasenbilder (Bewegungsablauf in einzelne Phasen zerlegt) in Form von Bewegungsbildern wahrgenommen werden können.

Hier die Beschreibung von Simon Ritter von Stampfer (1792-1864) aus seiner 1833 eingereichten Patentschrift. der neben Joseph Antoine Ferdinand Plateaus (1801-1883) als Erfinder des Stroboskops gilt:

"Das Prinzip, auf welches sich diese Vorrichtung gründet, besteht darin, dass irgend ein Akt des Sehens, wodurch eine Vorstellung des Gesehenen erzeugt wird, in eine zweckmäßige Anzahl einzelner Momente geteilt wird, und diese dem Auge, mit einer großen Schnelligkeit aufeinander folgend, so vorgeführt werden, dass während des Wechsels der Bilder der Lichtstrahl unterbrochen wird und demnach das Auge von jedem einzelnen Bilde einen momentanen Eindruck erhält, wenn dasselbe in der gehörigen Lage sich befindet. Am einfachsten werden diese Bilder auf Pappe oder irgendeinem anderen zweckmäßigen Material gezeichnet, an deren Peripherie Löcher in gehöriger Anzahl die von der Zahl und Bewegung der Bilder abhängt, zum Durchsehen angebracht sind. Werden diese Scheiben einem Spiegel gegenüber schnell um ihre Achse gedreht, so zeigen sich dem Auge beim Durchsehen durch die Löcher die belebten Bilder im Spiegel."

Thaumatrop

Thaumatrop = gr.: thauma = Wunder; tropos = Wendung


Andere Bezeichnungen: Wunderscheibe, Wunderdreher.

Auf der aus Pappe gefertigten und mit - jeweils am Ende - zwei Bändern versehenen Scheibe befindet sich beidseitig je ein unterschiedliches Bild.

Beim schnellen Drehen der Scheibe, die am besten zwischen Daumen und Zeigefinger an Fäden gezwirbelt wird, überlagern sich beide Bilder, deren Motive so ausgewählt sind, dass sie sich ergänzen und optisch miteinander verschmelzen.
Ist z.B. auf einer Seite ein Vogel dargestellt, auf der anderen ein leerer Käfig, so gewinnt der Betrachter den Eindruck, der Vogel sitze im Käfig.

Da zwischen dem Auftreffen des Bildes auf der Netzhaut und dem Erkennen des Bildes eine Zeitverzögerung besteht (Persistenz) kann das Auge den schnellen Wechsel der Bilder nicht folgen und erkennt nur noch ein aus beiden Seiten zusammengesetztes Bild.

Als Erfinder gelten W. H. Fitton (1780-1861) und J. A. Paris (1785-1865), die das Spielzeug 1825 entwickelten.

Transparentbilder

Auf lichtdurchlässige Materialien gemalte und hinterleuchtete Bilder, die bei Dunkelheit vorgeführt wurden.

Ab 1780 wurden die ersten Transparentbilder eingesetzt, die sich aus dem Guckkasten entwickelt haben.

Übliche Bezechungen: Diaphanorama, Diorama, Polyorama panoptique, Megalethoskop.

Die durchscheinenden Bilder werden in dunklen Räumen mit Hilfe von Lichtquellen vorgeführt.

Bildträger konnten geöltes Papier, Pergamentpapier, geschabtes Leder, dünne Leinwände oder Seide sein, die entweder bedruckt und koloriert oder mit Wasserfarben, verdünnten Ölfarben bearbeitet wurden.

Als Lichtquellen dienten Kerzen, Fackeln, Öl-, Petroleum- oder Gaslampen. Es wurden einseitig oder doppelseitig bearbeitete Bilder - die sich dementsprechend entweder durch einen einfachen oder doppelten Diaphaneffekt auszeichnen -  eingesetzt.

Der bevorzugte Bildgegenstand des von hinten mittels Lichtquellen beleuchteten Bildes war um 1800 die Mondscheinlandschaft.

Den internationalen Durchbruch fand das Transparentbild als Louis Jacques Mandé Daguerre (1787-1851), 1822 sein Diorama in Paris eröffnete. Ab 1834 entwickelte er beidseitig bemalte Transparente, deren doppelter Diaphaneffekt eine bisher unerreicht perfekte optische Illusion erzielte.

Mit Hilfe von Jalousien, Blenden, farbigen Filtern und mit Lichtwechseln konnten zeitliche Vorgänge, der Wandel von Licht in Schatten, von Tag in Nacht in ungeahnter Qualität dargestellt werden. Im Diormama und in im Polyorama panoptique sowie im Megalethoskop ergänzten neue, und mehr auf Alltag und Weltgeschehen bezogene Inhalte die frühen Mondscheinmotive.

Siehe auch - Polyorama panoptique

Tri-Union

Tri-Union = engl.: triunial lantern

Gleiche Funktion wie die Bi-Union- Laterna Magica, jedoch mit drei Laterna Magicas für noch komplexere Darstellungen.

Siehe auch - Bi-Union

Trisceneorama

Andere Bezeichnung für Lamellenbilder

Siehe auch - Lamellenbilder

Vexierbild

Vexierbilder = vexare = plagen

Bilder mit versteckten Informationen die sich erst durch genaue Betrachtung oder Drehung des Bildes zu erkennen geben. Meist mehrdeutigen Darstellungen, die z.B. zuerst wie eine Landschaft aussehen, sich dann aber ebenfalls als Gesicht darstellen.

Eine Darstellung lässt sich leicht erkennen, jedoch die zweite oder dritte Darstellung lässt sich nur durch "Umdenken" erreicht.

Zu den Vexierbilder gehören Kippbilder, Such- oder Rätselbilder.

Die ältesten bekannten Vexierbilder gehen auf Albrecht Dürers (1471-1528) Felsgesichter oder Giuseppe Arcimboldos (1527-1593) Blumen-, Gemüse- und Früchtebilder zurück.

Viviscope

Viviscope = viv = lebhaft; gr.: skôpeo = schauen, sehen

Betrachtungsgerät in der Art eines Zootrops

Erstmalig 1895 als Patent angemeldet.
Ein an der Außenwand einer Trommel angebrachter Bildstreifen wird in Rotation gebracht. Der Betrachter sieht durch ein eingeschränktes Blickfeld immer nur ein Bild, das intermittierend vorbeigezogen wird.

Siehe auch - Zoetrop

Vue d’optique

Französische Bezeichnung für Guckkastenbilder

Siehe auch - Guckkastenbilder

Wunderkamera

Die Wunderkamera kombiniert die Laterna Magica mit dem Episkop.

Siehe auch - Laterna Magica

Siehe auch - Episkop

Zelluloidfilm

Rollfilm aus Zelluloseacetat und Kampfer (Zellhorn), der wesentlich zur Erfindung des bewegten Bildes beitrug.

Als Erfinder gilt Hannibal Williston Goodwin (1822-1900), der den aus leicht brennbaren Kunststoff hergestellten Film 1887 entwickelte.

Das Zelluloid wurde zuerst als Elfenbeinersatz für die Herstellung von Billardkugeln erfunden.

Die Patentierung für den Zelluloidfilm erfolgte erst 1898.

Kodak hatte seine Erfindung aufgegriffen und war mit großem Erfolg in die Produktion von Rollfilmen eingestiegen. Wegen seiner leichten Brennbarkeit wurde Zelluloid seit den 1950er Jahren durch Zelluloseacetat ersetzt.

Zerrbilder

Andere Bezeichnung für Anamorphosen.

Siehe auch - Anamorphose

Ziehbilder

Andere Bezeichnung für Biedermeier - Glückwunschkarten

Siehe auch - Biedermeier - Glückwunschkarten

Zoetrop

Zoetrop = gr.: zoe = Leben, tropo = wenden

Andere verwendete Namen: Wundertrommel, Schlitztrommel, Lebensdreher, Daedalum.

Eine Trommel mit Wänden aus Holz, Pappe, oder Stahlblech ist mit vertikalen Schlitzen zur Durchsicht ausgestattet. An der Innenwand der Trommel werden Papierstreifen angelegt die mit meist 11-13 Bildern einer Bewegungsphase bemalt sind. Die Trommel wird um seine Achse per Hand oder mit einer Kurbel in schnelle Umdrehung versetzt. Gleichzeitig betrachte man die Bilder des innenliegenden Bildstreifens durch die Schlitze.

Hierbei wird der Effekt eines Stroboskops genutzt.

Als Erfinder gilt der Engländer William George Horner (1786-1837), der 1834 das "Daedalum" erstmalig beschrieben hat. Im Unterschied zum Phenakistiskop wurde durch dieses neuartige Gerät ein Spiegel für die Betrachtung überflüssig.

Siehe auch - Phenakistiskop

Zograskop

Zograskop = gr.: zoe = Leben; graphein = zeichnen; skopeô = schauen, sehen

Das Zograskop besteht aus einer großen Konvexlinse und einen schräg angebrachten Spiegel die gemeinsam an einem höhenverstellbaren Ständer montiert sind. Am Fuß des Ständers wird ein Bild - z.B. eine Postkarte - flach abgelegt. Durch den schräg montieren Spiegel wird dieses Bild zur Konvexlinse übertragen und kann hier vergrößert betrachtet werden.

Neben der Vergrößerung ergibt sich auch ein leichter 3D- Effekt. Die Grundfunktion entspricht einem Guckkasten. Seitenverkehrte Bilder werden seitenrichtig dargestellt.

Erfunden in Frankreich, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Siehe auch - Guckkasten

Zoopraxiskop

Zoopraxiskop = zoo = Bestimmungswort mit der Bedeutung Leben; praxis = tun, anwenden; skopeô = schauen, sehen

Kombination aus Laterna Magica und Lebensrad mit 12 Bewegungsphasen hinter einer Schlitzscheibe.

Als Erfinder gilt Franz Freiherr von Uchatius (1811-1881) der seine Laterna Magica mit einer durchsichtigen Bildscheibe mit einer Schlitzscheibe kombinierte.

führte für seine Laterna Magica von 1845 eine durchsichtige Bildscheibe mit einer Schlitzscheibe zusammen. Eadweard Muybridge (1830-1904) führte das Lebensrad für die Präsentation seiner Reihenphotographien ein und entwickelte 1879 das Zoopraxiskop.

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